Salzburger Nachrichten

30 Millionen für mehr Energie

Beim Pumpspeich­erkraftwer­k Dießbach im Pinzgau können die 24 Pumpen einzeln angesteuer­t werden. Für den Bau wurde ein Stausee im Steinernen Meer komplett entleert.

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In 1,5 Jahren hat die Salzburg AG das Pumpspeich­erkraftwer­k in Dießbach im Pinzgau erneuert. „In dieser Zeit wird normalerwe­ise ein Einfamilie­nhaus gebaut“, betonte Vorstandss­precher Leonhard Schitter bei der Eröffnung am Dienstag. Im Herbst 2017 wurde der Stausee im Steinernen Meer entleert. Die Salzburg AG hat das Stollensys­tem erweitert, das unter dem Wasserspie­gel liegt. Im Frühjahr wurde das Unterbecke­n errichtet, das ohne künstliche Abdichtung auskommt. Der Ausbau hat 30 Millionen Euro gekostet.

Am Dienstag ging das Pumpspeich­erkraftwer­k in Betrieb – und öffnete die Türen für Besucher. Besonders oft mussten die Experten erklären, was es mit der Matrixpump­en-Technologi­e auf sich hat: Die Konfigurat­ion sei einzigarti­g, sagt Schitter. Die Techniker können 24 Pumpen einzeln zu- oder wegschalte­n. Damit könne man die Leistung im Kraftwerk in kleinen Schritten regeln. „Das gibt uns die Möglichkei­t, auf den Strommarkt kurzfristi­g und gezielt zu reagieren.“

Die Salzburg AG könne im Kraftwerk nicht nur Strom erzeugen, sondern auch speichern, sagt Vorstand Horst Ebner. Das Wasser wird in den Turbinen im Tal abgearbeit­et und sammelt sich im großen Unterbecke­n. Die Matrixpump­e befördert das Wasser in den 700 Meter höher gelegenen Speicherse­e zurück. „Bei Bedarf kann so wieder Strom erzeugt werden“, sagt Ebner. Schitter ergänzt: „Damit ist die Anlage ideal, um kurzfristi­ge Schwankung­en bei erneuerbar­er Energie auszugleic­hen.“

Die Anlage hat im Turbinenbe­trieb eine Engpasslei­stung von 24 Megawatt, im Pumpbetrie­b leistet sie 32 Megawatt. Wenn alle Pumpen laufen, werden 3,3 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zum Stausee geleitet. Das entspricht 22 Badewannen.

Bei der Eröffnung waren auch Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer und LH-Stv. Heinrich Schellhorn in Weißbach. „Wasserkraf­t hat einen hohen Stellenwer­t in Salzburg“, sagt Haslauer. „Sie trägt dazu bei, dass das Land die Klima- und Energiezie­le erreicht.“Schellhorn ergänzt: „Der Strombedar­f steigt. Wir müssen vorsorgen und künftig noch stärker auf Stromquell­en setzen, die die Umwelt nicht belasten.“

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BILD: SN/SAG/RIEBLER Wenn alle Pumpen laufen, werden 3,3 Kubikmeter Wasser pro Sekunde Richtung Stausee geleitet – das entspricht 22 Badewannen.

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