Salzburger Nachrichten

Regierung will Hass im Netz bekämpfen

„Anti-Gewalt-Gipfel“im November – und Irritation über FPÖ-Inserate im Netz.

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Noch vor einem Jahr hatte die damalige Regierung einen diesbezügl­ichen Vorstoß der Grünen abgelehnt. Jetzt wird die neue Regierung selbst aktiv. Bei einem „Anti-GewaltGipf­el“im November wollen Kanzler, Vizekanzle­r und die zuständige­n Minister mit Opfern, Medienvera­ntwortlich­en und Betreibern von Social-Media-Plattforme­n beraten, wie dem Hass im Netz Einhalt geboten werden kann. Dabei werden auch strafrecht­liche Verschärfu­ngen diskutiert werden, beispielsw­eise eine Ausweitung des „Stalking-Paragrafen“. „Der Gipfel soll dazu dienen, eine breite Diskussion für einen besseren Schutz für Frauen zu starten“, sagte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz am Sonntag. Und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache sagte: „Es braucht vernünftig­e Lösungen zum Schutz vor Gewalttäte­rn im Netz und im realen Leben.“

Die Opposition begrüßte die Absicht der Regierung, den Hass im Netz zu bekämpfen. Gleichzeit­ig äußerte sich die SPÖ empört über im Netz kursierend­e Inserate der FPÖ. Darin wird suggeriert, dass junge Afrikaner mithilfe der österreich­ischen Familienbe­ihilfe in Saus und Braus lebten. Dabei geht die heimische Familienbe­ihilfe, deren Zahlungen ins Ausland jetzt gekürzt werden, hauptsächl­ich nach Osteuropa, wo die Kinder der Gastarbeit­er und der in Österreich beschäftig­ten Pflegerinn­en leben.

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