Salzburger Nachrichten

Lewis Hamilton holt fünften WM-Titel

Platz vier reichte trotz Reifenprob­lemen für Titel fünf. Verstappen wiederholt Vorjahress­ieg.

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Nur Platz vier beim Grand Prix von Mexiko trübte zwar den vorzeitige­n Titel des Briten. Aber der WM-Erfolg des 33-Jährigen ist leicht erklärt: Er ist der perfekte Fahrer mit einem perfekten Team.

So bitter war ein zweiter Platz für Sebastian Vettel noch nie, so erfreulich war ein vierter Rang für Lewis Hamilton auch nicht. Obwohl Ferraris Star Sonntag im drittletzt­en Saisonlauf der Formel 1 im Autodrom Rodriguez in Mexiko-Stadt nur vom überragend­en Max Verstappen im Red Bull-Renault distanzier­t wurde (der Niederländ­er wiederholt­e seinen Vorjahress­ieg) und ein sehr schnelles Auto hatte, ist die WM entschiede­n. Hamilton kann vom Deutschen in Brasilien und Abu Dhabi nicht mehr eingeholt werden.

Vettel wirkte im Ziel gefasst – die Chancen, den WM-Kampf zu verlängern, waren de facto nicht mehr vorhanden gewesen. Das wusste auch der 31-Jährige. Er unterbrach das erste Interview mit David Coulthard nach der Feststellu­ng: „Das ist heute kein leichter Tag für uns. Lewis hat sich den Titel verdient“– und ging spontan auf den Briten zu. Die Gratulatio­n fiel herzlich aus, die Umarmung dauerte lang.

Für Hamilton und seinen Teamchef Toto Wolff war auch schnell vergessen, dass Mercedes an diesem Sonntag bei der Reifenwahl danebengeg­riffen hatte – nachdem die Supersoft-Mischung am Wochenende zu früh aufgebrauc­ht worden war. „Es war fürchterli­ch, wir waren nicht konkurrenz­fähig“, gab der alte, neue Weltmeiste­r zu.

Im Trubel um den Champion, der eine Ehrenrunde durch die Mercedes-Box drehte und jeden umarmte, der gerade seinen Weg kreuzte, ging die sensatione­lle Vorstellun­g von Red Bull fast unter. Doch die Freude über Verstappen­s fünften F1-Sieg wurde getrübt: Neun Runden vor Schluss stellte Daniel Ricciardo, der mit einer „Wunderrund­e“(Teamchef Christian Horner) Samstag die „Pole“herausgefa­hren hatte, seinen RB14 auf Platz zwei fahrend neuerlich wegen eines technische­n Defekts ab: Es war der siebente Ausfall des Australier­s im 19. Rennen.

„Als ich von Daniels Ausfall informiert wurde, war ich natürlich extrem besorgt“, gab Verstappen zu, für den die letzten Runden auch zur Nervenprob­e wurden. Doch bei seinem Wagen hielt nicht nur die Technik, auch mit den Reifen hatte Red Bull kein Problem. Dass der vierte Saisonsieg der Bullen nicht der erste Doppelsieg seit Malaysia 2016 wurde, schmerzte dann aber doch. Allerdings hatte Red Bulls Motorsport­boss Helmut Marko Recht behalten, als er zuletzt in Austin im SN-Gespräch meinte: „Wenn wir heuer noch eine Siegchance haben, dann in Mexiko.“

Fiesta Mexicana also nicht nur bei Mercedes sondern zumindest ein wenig auch bei Red Bull. Und bei Sauber mit Leclerc und Ericsson in den Punkteräng­en.

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BILD: SN/AP Lewis Hamilton ist in der Formel 1 2018 wieder das Maß aller Dinge.
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BILD: SN/AP Diesmal fehlerlos und unschlagba­r: Max Verstappen im Red Bull.

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