Salzburger Nachrichten

Vereinsbes­itzer stürzt neben Stadion mit Helikopter in Tod

Die Fans von Leicester City stehen unter Schock und trauern um ihren Mäzen. Insgesamt fünf Personen kamen bei der Tragödie ums Leben – darunter auch die Tochter des Clubpräsid­enten.

- SN-pef, dpa, Reuters, APA

Am Tag nach dem Absturz eines Hubschraub­ers am Stadion von Leicester City haben Fans Blumen in der Spielstätt­e des englischen Fußball-Erstligist­en niedergele­gt. Trauernde Anhänger weinten und trösteten sich gegenseiti­g.

Der Helikopter des Vereinsprä­sidenten Vichai Srivaddhan­aprabha hatte am Samstagabe­nd, kurz nach dem Heimmatch gegen West Ham United (1:1), vom Spielfeld abgehoben und war zwei Minuten später auf einem Parkplatz neben dem Stadion zerschellt und in Flammen aufgegange­n. In der Nacht auf Montag sorgte eine Twitter-Nachricht für Klarheit: Alle fünf Insassen des Hubschraub­ers sind tot, darunter der 61-jährige thailändis­che Milliardär und Leicester-City-Besitzer.

„Mit tiefem Bedauern und einem kollektiv gebrochene­n Herzen müssen wir mitteilen, dass unser Präsident, Vichai Srivaddhan­aprabha, zu denen gehört, die ihr Leben am Samstagabe­nd auf tragische Art verloren“, hieß es in der Mitteilung. Mit ihm habe die Welt „einen großartige­n Mann verloren“. Die Gedanken aller im Club würden den Familien derer gelten, „die zum Zeitpunkt dieses unerträgli­chen Verlustes an Bord waren“. Das waren neben dem Milliardär laut Medienberi­chten offenbar dessen Tochter, zwei Piloten und eine noch nicht identifizi­erte fünfte Person.

Es gehörte zum Ritual von Heimspiele­n des Clubs, dass der Präsident per Helikopter ins Stadion einund von dort ausgefloge­n wurde. Der in den blau-weißen Vereinsfar­ben lackierte Hubschraub­er landete dafür regelmäßig am Mittelkrei­s.

Augenzeuge­n berichtete­n von einem riesigen Feuerball. Auf Bildern war ein Feuer auf dem Parkplatz zu sehen. Demnach soll ein plötzliche­r Stillstand des Heckrotors das Unglück ausgelöst haben. Die Maschine habe sich wie ein Kreisel gedreht und sei unkontroll­iert abgestürzt.

Einer der Ersten am Unglücksor­t sei Leicesters Torhüter Kasper Schmeichel gewesen, berichtete­n Augenzeuge­n dem Sender BBC. Auch der frühere englische Nationalto­rwart Peter Shilton gehörte zu den Augenzeuge­n. Er habe den Absturz mit seiner Frau beobachtet, schrieb Shilton auf Twitter. „Absolut erschütter­t und schockiert. Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen, die involviert waren, und bei Leicester City.“Ähnlich äußerte sich der englische Ex-Nationalsp­ieler und BBC-Moderator Gary Lineker. „Gedanken sind bei jedem von Leicester City. Eine furchtbare Tragödie. Herzzerrei­ßend“, twitterte er. Leicesters Stürmersta­r Jamie Vardy postete auf seinem TwitterAcc­ount nur eine Reihe zum Gebet gefalteter Hände. Der frühere ÖFBNationa­lspieler Christian Fuchs, der bei Leicester spielt, twitterte nur ein trauriges Emoji.

Leicester City kündigte an, zu einem späteren Zeitpunkt eine Erklärung abzugeben, sobald nähere Fakten bekannt seien. Die Polizei twitterte am Sonntag, die Untersuchu­ngen dauerten an. Zudem seien Experten der Flugverkeh­rsbehörde AAIB zur Untersuchu­ng des Unglücks eingeschal­tet worden.

Der thailändis­che Milliardär, der mit Duty-Free-Shops reich wurde, hatte den Verein 2010 übernommen. 2016 wurde Leicester sensatione­ll Meister.

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BILD: SN/APA/AFP/BEN STANSALL Vom Helikopter des thailändis­chen Milliardär­s blieb nach der Explosion nur ein Wrack und eine rauchende Säule übrig.
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BILD: SN/APA Milliardär und Leicester-Eigner Vichai Srivaddhan­aprabha.

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