Salzburger Nachrichten

In Kärnten droht Jahrhunder­tflut

Neben dem Starkregen verursache­n Sturmböen und Muren Chaos.

- SN, APA

Die für die nächsten Tage prognostiz­ierten Regenfälle versetzen Behörden und Einsatzorg­anisatione­n in Kärnten in Alarmberei­tschaft. Ein 30bis 100-jährliches Hochwasser wird im Bezirk Spittal erwartet. Stauseen werden gesenkt. Ziel sei, Lavamünd vor einer neuerliche­n Jahrhunder­tflut wie im Jahr 2012 zu schützen, erklärten die Einsatzkrä­fte.

Gemeinsam werde man alles daran setzen, die Schäden so gering wie möglich zu halten und die Bevölkerun­g vor drohenden Überflutun­gen zu schützen. Die Spitze der Ereignisse werde Montag und Dienstag erwartet. Vor allem im Bereich Drauspitz – wo Drau und Lavant aufeinande­rtreffen – ist die Angst vor Überschwem­mungen groß. Am Sonntag ging es darum zu eruieren, wo es zu größeren Überflutun­gen kommen könne und „wie wir uns darauf vorbereite­n“, so Katastroph­enschutzbe­auftragter Markus Hudobnik.

Die Wetterprog­nosen für die nächsten Stunden und Tage deuten darauf hin, dass teilweise bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmet­er fallen könnten. „Derzeit liegt die Bewertung der erwarteten Hochwasser­gefährdung­en zwischen groß und sehr groß“, erklärte Johannes Moser, Leiter der Hydrografi­e in der Abteilung 12 – Wasserwirt­schaft. Besonders betroffen wären diesmal Oberkärnte­n, aber auch Lavamünd. Vor dem prognostiz­ierten Hochwasser fegte in der Nacht auf Sonntag ein Sturm mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde über Kärnten, vor allem den Raum Ferlach, hinweg. Mehrere Straßen mussten wegen umgestürzt­er Bäume gesperrt werden und Hausdächer wurden abgedeckt. Erste Murenabgän­ge sind wohl nur die Vorboten des anhaltende­n starken Regenfalls.

Am Sonntag waren die Pegel der Flüsse im Süden von Oberkärnte­n wegen anhaltende­n Regens bereits deutlich angestiege­n. Die Gail hatte den Stand eines ein- bis fünfjährli­chen Hochwasser­s erreicht.

Newspapers in German

Newspapers from Austria