Salzburger Nachrichten

Salzburg freut sich auf „Festspiele“im Tennis

Die Erwartung an den Davis Cup im Februar in der Salzburgar­ena ist groß. Thomas Muster erinnert sich an den Länderkamp­f 1988 in Zell am See.

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SALZBURG. Nach den Erste Bank Open müssen Österreich­s Tennisfans nur drei Monate auf das nächste Highlight auf heimischem Boden warten. Das Nationalte­am macht, wie berichtet, am 1. und 2. Februar in Salzburg Station. Dominic Thiem und Co. gastieren in der Salzburgar­ena, wo gegen Chile der Einzug ins neu geschaffen­e WM-Finalturni­er in Madrid fixiert werden soll.

Erstmals seit 31 Jahren ist Salzburg wieder Schauplatz eines Davis Cups. 1988, als Großbritan­nien in Zell am See 5:0 abgefertig­t wurde, war die Geburtsstu­nde der „drei Musketiere“Thomas Muster, Horst Skoff und Alexander Antonitsch. Mit dem Sieg qualifizie­rte sich Österreich erstmals überhaupt für die Weltgruppe. Erinnerung­en weckt bei Muster aber vor allem ein Erlebnis: „Während des Doppels ist ein Flugzeug abgestürzt. Das haben wir alle mitbekomme­n.“Antonitsch erinnert sich an die eher spärliche Kulisse. „In Zell am See haben wir eher vor Bekannten und Verwandten gespielt, drei Monate später dann in einem vollen Dusika-Stadion.“

Sportlich ist Österreich vor allem dank Dominic Thiem auch diesmal Favorit. Die Kulisse wird in einer erwartet ausverkauf­ten Halle mit 4000 bis 4500 Zuschauern aber eine gänzlich andere sein. „Perfekt, dass wir mit unserer Reise durch das Land den Tennis-Hype nun auch im Herzen Österreich­s transporti­eren können. Ich kann aus dem Vollen schöpfen“, freut sich Kapitän Stefan Koubek auch über die Zusagen von Dennis Novak, Oliver Marach und den anderen Doppel-Weltklasse­spielern.

Die Euphorie unter allen Verantwort­lichen ist groß. „Wir freuen uns 2019 auf zwei Festspiele in der Mozartstad­t“, sagt der Salzburger ÖTV-Präsident Werner Klausner. Sportlande­srat Stefan Schnöll spricht mit einem kleinen Augenzwink­ern vom „nächsten Höhepunkt nach dem EU-Gipfel“.

Dass Salzburg den Zuschlag gegenüber Linz erhalten hat, ist zum einen der wirtschaft­lichen Unterstütz­ung vor allem durch Stadt und Land zu verdanken. Zum anderen hat die Halle auf dem Messegelän­de mit technische­n Vorteilen die Linzer Tipsarena ausgestoch­en. Der Untergrund für den zu verlegende­n Sandplatz ist in der Salzburgar­ena optimal. Es wird das bisher größte Sportevent in der Salzburgar­ena.

Dass es überhaupt nur zwei Bewerber mit einer geeigneten Halle gab, ist der schlechten Sportinfra­struktur in Österreich geschuldet. „Es war kein Scherz, dass wir sogar Bratislava als Alternativ­e heranziehe­n mussten. Umso glückliche­r sind wir nun mit Salzburg“, sagt ÖTV-Geschäftsf­ührer Thomas Schweda.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Dominic Thiem gastiert mit dem Nationalte­am am ersten Februar-Wochenende in Salzburg.

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