Retter räumten Müll aus Höhle
Nach einer Rettungsaktion am Untersberg sind Hunderte Kilogramm Müll zurückgeblieben.
Zwölf Tage lang stand im Juni 2014 eine internationale Rettungsaktion am Untersberg europaweit in den Schlagzeilen: Es galt, den schwer verletzten deutschen Höhlenforscher Johann Westhauser (52) aus der Riesending-Schachthöhle aus rund 1000 Metern Tiefe zu bergen. Insgesamt 728 Rettungskräfte, davon 42 aus Österreich, standen im erfolgreichen Rettungseinsatz, der nach 274 Stunden unter Tag beendet werden konnte.
Dieser gewaltige Einsatz von Menschen und Material hat in der seither verschlossenen Riesending-Höhle viele Spuren hinterlassen. Die Retter mussten viel Müll, wie Verpackungen, Flaschen, Bohrmaschinen, Seile, Karabiner, Telefonhörer oder medizinisches Material im Berg lassen. „Besonders sensibler Abfall wie Akkus für Bohrmaschinen, Essenreste oder Exkremente wur- den jedoch bereits unmittelbar nach dem Rettungseinsatz im Herbst 2014 vollständig geborgen“, sagte der Freilassinger Höhlenrettungschef Rudolf Hiebl.
Seitdem werde an der Reinigung der Höhe unentwegt weitergearbeitet. Höhlenforscher bringen immer wieder von Forschungstouren in neue und entlegene Teile der Höhle auf ihrem Rückweg zurückgelassenes Rettungsmaterial und -gerät sowie Müll bis auf den Grund des gewaltigen 180-Meter-Schachts nach oben. Allein in den vergangenen Wochen haben Höhlenretter aus Freilassing sowie Höhlenforscher aus dem deutschen Cannstatt rund 200 Kilogramm des damals zurückgelassenen Mülls in 15 Schleifsäcken aus Deutschlands tiefster Höhle aus dem Berg gebracht.
„Eine mühsame Arbeit, die auch viel Umsicht und Erfahrung aufgrund der Steinschlaggefahr erfordert. Mit großzügiger technischer und personeller Unterstützung der Bayerischen Staatsforste beim Materialtransport konnten wir auch heuer wieder etwas für den Schutz der Natur tun“, so Rudolf Hiebl.
Seit dem Unglück darf die Höhle nur zu Forschungszwecken betreten werden und wenn die Betreffenden einen ausreichenden Versicherungsschutz vorweisen können.
Die Rettungsaktion für den verunglückten Forscher hatte damals 960.000 Euro gekostet, wie das bayerische Innenministerium mitteilte.