Salzburger Nachrichten

Gewerkscha­ft ist zu Warnstreik­s bereit

- Wie

Die neuen Arbeitszei­tregeln belasten die aktuellen Lohn- und Gehaltsver­handlungen in der Metallbran­che. Die Gewerkscha­ft will das Ausdehnen der Arbeitszei­t kompensier­t sehen, die Arbeitgebe­r lehnen das ab, ebenso die von der Gewerkscha­ft geforderte Erhöhung der Löhne und Gehälter um fünf Prozent. Das Gegenangeb­ot lautet zwei Prozent zum Ausgleich der Inflation zuzüglich eines Anteils an der um 0,7 Prozent gestiegene­n Produktivi­tät. In vier Verhandlun­gsrunden kam man sich nicht näher, am Donnerstag gibt es den nächsten Anlauf für eine Einigung, davor lässt die Gewerkscha­ft die Muskeln spielen. Hunderte Versammlun­gen in Betrieben wie BMW, Magna, Rosenbauer, MAN oder Bosch sollen die Arbeitgebe­r zum Einlenken bringen. Kommt am 8. November erneut kein Abschluss zustande, will die Gewerkscha­ft andere Saiten aufziehen. „Wir sind jetzt mit unserer Geduld relativ am Ende“, sagte Rainer Wimmer, Chef der Gewerkscha­ft PRO-GE, im Ö1-„Morgenjour­nal“. Gebe es wieder kein Ergebnis, „dann werden ab 9. die ersten Kampfmaßna­hmen greifen, das kann auch Streik heißen“. Die Arbeitgebe­r halten das für eine leere Drohung. „Die Gewerkscha­ft wird allein nicht viel ausrichten können“, sagt der Sprecher der Metalltech­nischen Industrie, Christian Knill. Entscheide­nd sei, wie stark es gelinge, die Belegschaf­ten zu mobilisier­en. Auf deren Vernunft setzt Knill, denn die Mitarbeite­r wüssten, „dass so ein Paket, wie es die Gewerkscha­ft fordert, einfach nicht machbar ist“. Die müsse sich bewegen, sagt Knill, allfällige Kampfmaßna­hmen wären unangenehm, müsse man aber in Kauf nehmen und verhindern, dass Betriebe mit Belastunge­n überforder­t werden.

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