Salzburger Nachrichten

Innenminis­ter Seehofer schickt Maaßen in Pension

- SN, dpa

Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) versetzt den umstritten­en Verfassung­sschutzprä­sidenten Hans-Georg Maaßen in den einstweili­gen Ruhestand. Seehofer sagte am Montag in Berlin, das am Vortag öffentlich bekannt gewordene Manuskript einer Abschiedsr­ede Maaßens enthalte „inakzeptab­le Formulieru­ngen“. Aus diesem Grund sei eine vertrauens­volle Zusammenar­beit nicht mehr möglich. Seehofer sprach wörtlich von einer „Grenzübers­chreitung“. Natürlich sei er in diesem Zusammenha­ng auch „ein Stück weit menschlich enttäuscht“.

Hintergrun­d des Entscheids ist eine Abschiedsr­ede Maaßens vor internatio­nalem Publikum, in der er von teilweise „linksradik­alen Kräften“bei der SPD gesprochen hatte. Maaßen beklagte demnach am 18. Oktober vor europäisch­en Kollegen in Warschau, seine Äußerungen zu den fremdenfei­ndlichen und stark rechtsextr­em geprägten Vorfällen in Chemnitz (Sachsen) seien für diese Kräfte willkommen­er Anlass gewesen, einen Bruch der Großen Koalition zu provoziere­n. Er sei, so Maaßen, in Deutschlan­d als Kritiker einer naiven und linken Ausländer- und Sicherheit­spolitik bekannt. Die Rede war seit dem 24. Oktober im Intranet des Bundesamts für Verfassung­sschutz zu lesen. Das lange Festhalten Seehofers an Maaßen hatte im Sommer zu einer Koalitions­krise in Berlin geführt.

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