Salzburg rechnet sich etwas aus – wie Rouen
Im Champions-Hockey-League-Achtelfinale sind die Chancen für den Aufstieg ausgeglichen. Die Anreise für die Bullen war holprig.
SN
SALZBURG. In Salzburg drohte ihm vor zwei Jahren die Sportinvalidität nach monatelanger Rekonvaleszenz. Doch Mathieu „Matt“Roy, mittlerweile 35, hat die schwere Kopfverletzung nach einem Schuss aufs Ohr in seinem ersten Ligaspiel für die Red Bulls überwunden. Der Siebtrundendraft der Edmonton Oilers (2003) wechselte 2017 nach Rouen in die französische Ligue Magnus. Und wurde dort zum Topspieler und Kapitän. Zur lupenreinen Saisonbilanz von 15 Siegen der Drachen aus ebenso vielen Spielen trug er vier Tore und elf Assists bei, in den bisherigen sechs Gruppenspielen der Champions Hockey League kamen zwei weitere Vorbereitungen hinzu.
Roy ist nicht der einzige Ex-Salzburger, der sich für das erste Achtelfinale heute, Dienstag (20), in Rouen gegen die Red Bulls viel vornahm. Da ist auch noch Alex Aleardi, der sich vor Jahresfrist in Salzburg als glatter Fehlgriff entpuppte, bei den Dragons aber offenbar gut zurande kommt: zehn Punkte in der Liga heuer, fünf in der CHL. Auch Einser-Goalie Matija Pintaric ist für die Red Bulls kein Unbekannter, denn der Slowene spielte von 2008 bis 2012 für Laibach in der EBEL. In der CHL wurde er dank 93,91 Prozent Abwehrquote ins „Team der Gruppenphase“gewählt. Den Cheftrainer der Drachen kennen die langjährigen Salzburger Spieler als Gegner im Tor: Fabrice Lhenry stand gegen Salzburg schon im Continental Cup 2011 im Gehäuse – und oftmals auch im Nationalteam.
Damit sind die Franzosen als krasser Außenseiter in die Playoffs aufgestiegen, doch auch Salzburg hat ein Weiterkommen gegen den SC Bern und den Vorjahresfinalisten Växjö Lakers kaum jemand zugetraut. „Die Vorentscheidung fällt schon im Hinspiel“, sagt Dominique Heinrich, und Kapitän Matthias Trattnig weiß: „Vor den Franzosen müssen wir Respekt haben.“
Die Anreise der Red Bulls über Wien und Paris nach Rouen verlief übrigens holprig. Da der Flug von Salzburg nach Wien gestrichen wurde, gab es auch keinen rechtzeitigen Anschluss nach Paris. Die gesamte Mannschaft musste kurzfristig auf die Bahn ausweichen, kam erst Montag spätabends in Paris an und wurde vom dort wartenden Teambus nach Rouen gebracht. Das geplante Montagtraining entfiel.