Bärgründe: Besitzer will mehr Bauland
Die Bärgründe Projektentwicklungs GmbH will auf dem Grünland neben dem „Freiraum Gneis“eine Umwidmung erreichen.
Per Einschreiben flatterte in der Vorwoche Post in den Magistratsbriefkasten. Inhalt: Ein Antrag auf Umwidmung. Konkret auf Berücksichtigung einer Fläche im Räumlichen Entwicklungskonzept, das die Stadt gerade überarbeitet. Es geht um 16.000 Quadratmeter in Gneis. Es sind jene zwei Parzellen, die unmittelbar an das Wohnbauprojekt „Freiraum Gneis“grenzen.
Die Flächen hat sich die Bärgründe Projektentwicklungs GmbH von Markus Voglreiter, Baumeister aus Seekirchen, gesichert. Und er will die „sehr oft als vorbildlich bezeichnete Anlage in den Bärgründen weiterentwickeln“, wie er an die Stadt schreibt. Dort werden etliche Wohnungen über Airbnb an Touristen vermietet, was der Stadt sauer aufstößt. Die Bürgerliste verlangt eine rechtliche Prüfung, ob gegen Voglreiters Firma vorgegangen werden kann. Denn die Art der Nutzung der leer stehenden Wohnungen widerspreche den Zielen der Vertragsraumordnung.
Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sagt, die Stadt werde nun prüfen, ob mit der Vermietung über Airbnb Ortstaxe abgeführt worden sei. Auch Stadtrat Johann Padutsch meint, man werde mit Voglreiter zu reden haben.
Dieser wollte am Montag keine weiteren Fragen beantworten. Sein Ansinnen auf eine weitere Umwidmung dürfte keine Chance haben. Die Fläche ist Teil der Grünlanddeklaration. „Daran werden wir nicht rütteln“, sagt Bürgermeister Preuner. „Ich gehe davon aus, dass es hier keine Chance gibt“, sagt auch Padutsch. Ähnlich argumentiert SPÖ-Vizebgm. Auinger.
Beim Projekt Freiraum Gneis hat die Stadt damals mit dem Bauträger vereinbart, dass zu 70 Prozent geförderte Mietwohnungen und zu 30 Prozent frei verkäufliche Eigentumswohnungen entstehen. Ein Schlüssel, der bei vielen Wohnbauprojekten angewendet wird, weil der geförderte Mietwohnbau durch den Verkauf der Eigentumswohnungen finanziert wird. „Das System funktioniert nicht. Denn wenn die Stadt eine Erhöhung der Dichte genehmigt, landet der Gewinn bei den Grundbesitzern und nicht in einer günstigeren Miete. Und die Eigentumswohnungen landen auf Airbnb“, sagt Auinger. Die SPÖ will zu 100 Prozent geförderte Mietwohnungen. Padutsch meint: „Mehr als 75 Prozent geht beim besten Willen nicht. Ich wüsste keine bessere Lösung als die Raumordnungsverträge.“Außer einem Eingriff ins Eigentum.
16.000 Quadratmeter Grünland in Gneis