Am Freitag ist Prozess-Premiere
Bis dahin regiert im neuen alten Landesgericht noch der Umzugsstress.
Montag, neun Uhr, im nun hochmodernen neuen alten Justizgebäude am Rudolfsplatz: Mit einer großen Topfpflanze macht sich Strafrichterin Nicole Haberacker auf den Weg in ihr neues Büro, beim Tragen hilft Kollege Christian Hochhauser. Richter, Staatsanwälte und Justizbedienstete begutachten ihre neuen Räume und die – teils neuen – Verhandlungssäle. Kurzum: 230 Justizmitarbeiter sind dieser Tage im Einräumstress, Umzugsfirmen liefern unzählige Kartons und Kisten von den zuletzt genutzten Ausweichquartieren zurück an die altbekannte Adresse Rudolfsplatz 2. Dazu werden im Innenbereich des in neuem Glanz erstrahlenden Justizgebäudes allerletzte Bauarbeiten finalisiert.
Das um 59 Mill. Euro generalsanierte Landesgericht geht am 12. November in Vollbetrieb. Dann sind nicht nur zahllose Kästen und Schränke mit Akten befüllt, sondern auch die Schreibtische mit Büro-Utensilien belegt. Der allererste Strafprozess im alten neuen Haus nach gut dreijähriger Umbau- und Zubauzeit findet am 9. November statt. Es geht um versuchte Brandstiftung.
Wie berichtet ist der nunmehrige Haupteingang über den für alle Bürger offenen Innenhof aus allen Himmelsrichtungen erreichbar. Die vier Eingangsschleusen befinden sich in einem 7000 m2 großen, Y-förmigen Zubau im neuen, großen Innenhof.
Die Mitarbeiter begrüßen, dass Kanzleien und Büros nun modernen Standard haben. So sind die Schreibtische per Knopfdruck der Höhe nach verstellbar, damit auch ein Arbeiten im Stehen möglich ist. Die Büros hin zum abgasbelasteten Bereich Kreisverkehr Rudolfsplatz wurden mit einem Belüftungssystem ausge- stattet. Auffallend auch: Die nach außen hin verglasten neuen Verhandlungssäle im Zubau werden – und wurden teils schon – mit einer Sichtschutz-Folierung versehen. Das sei nötig, um die Prozessbeteiligten während der Verhandlungen vor neugierigen Blicken von außen zu schützen, heißt es von der Gewerkschaft für Richter und Staatsanwälte sowie der Richtervereinigung.
Bis zur Eröffnung des neuen schmucken Gerichtscafés auf der Dachterrasse – Pächter Thomas Gschwandtner gab ihm den Namen „Schanzlalm“– dauert es noch bis zum 19. November.