„Palast zum Parken“sorgt für Kontroversen
Das geplante Park- und Vereinshaus ist umstritten und eines der Themen bei der Bürgerversammlung in Saalfelden, die heute, Mittwoch, stattfindet.
SAALFELDEN. Für die Saalfeldener Grünen ist es ein Palast und Luxusprojekt: Das am sogenannten Großparkplatz im Stadtzentrum geplante Park- und Vereinshaus. Es soll die dringend benötigten Probenräume für die Saalfeldener Musikkapellen, Lager für andere Vereine, auf mehreren Geschoßen Parkplätze und ganz oben Wohnungen enthalten. Und es soll auf dem nicht gerade ansehnlichen Platz einen städtebaulichen Akzent setzen. Deshalb veranstaltete die Stadt auch einen Architektenwettbewerb.
Nun liegen nach Abschluss der Detailplanungen die genauen Kosten vor. Einen Teil der Parkflächen und die Wohnungen wird ein Wohnbauträger finanzieren. Auf die Gemeinde kommen für die restlichen Parkplätze und die Vereinsräumlichkeiten sechs Mill. Euro zu.
SPÖ, ÖVP und FPÖ wollen das Projekt wie geplant umsetzen. Die Grünen haben sich schon wiederholt dagegen ausgesprochen. Stadtrat Ferdinand Salzmann: „Ein Palast für sechs Mill. Euro allein zum Parken und Proben erscheint einfach zu teuer. Aus grüner Sicht möge das Parkhaus, das ohnedies nur 80 öffentliche Stellplätze beinhalten würde, versenkt werden und für die beiden Musikkapellen möge ein einfacheres Probengebäude am alten Bauhofgelände errichtet werden. Dafür reichen auch zwei Mill. Euro.“Die Grünen zweifeln daran, dass sich die Gemeinde sechs Mill. Euro leisten könne. Von den vier Mill. Euro aus dem Verkauf von Gemeindegründen an die Landinvest, die zur Finanzierung dienen sollten, seien nur noch zwei Mill. Euro übrig.
Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) hofft, dass aus dem Grundverkauf letztlich doch bis zu drei Mill. Euro herausschauen. Den 1,4 Mill. Euro umfassenden Anteil an den Parkplätzen werde man in rund zehn Jahren durch die Einführung der Parkraumbewirtschaftung im Zentrum verdient haben. Für die Vereinsräumlichkeiten hofft Rohrmoser auf Förderungen des Landes. „Und in das Gebäude wird jetzt auch das Musikum einziehen.“Dieses ist derzeit im ehemaligen Gebäude der Salzburg AG im Ortsteil Ramseiden untergebracht. Dort müsste man in den nächsten zehn Jahren auch bis zu zwei Mill. Euro investieren. Dieses Geld sei in neuen Räumen im Zentrum besser angelegt. Bis Jänner will Rohrmoser einen Finanzierungsplan vorlegen.
Das Park- und Vereinshaus ist eines der Themen bei der Bürgerversammlung, die heute, Mittwoch, um 19 Uhr im Congress Saalfelden stattfindet. Es gibt auch die Gelegenheit zur Diskussion. Moderiert wird der Abend von Heinz Bayer, dem Chefredakteur der „Salzburger Woche“.
„Wir wollen im Herbst 2019 mit den Arbeiten beginnen.“