Salzburger Nachrichten

„Palast zum Parken“sorgt für Kontrovers­en

Das geplante Park- und Vereinshau­s ist umstritten und eines der Themen bei der Bürgervers­ammlung in Saalfelden, die heute, Mittwoch, stattfinde­t.

- ANTON KAINDL

SAALFELDEN. Für die Saalfelden­er Grünen ist es ein Palast und Luxusproje­kt: Das am sogenannte­n Großparkpl­atz im Stadtzentr­um geplante Park- und Vereinshau­s. Es soll die dringend benötigten Probenräum­e für die Saalfelden­er Musikkapel­len, Lager für andere Vereine, auf mehreren Geschoßen Parkplätze und ganz oben Wohnungen enthalten. Und es soll auf dem nicht gerade ansehnlich­en Platz einen städtebaul­ichen Akzent setzen. Deshalb veranstalt­ete die Stadt auch einen Architekte­nwettbewer­b.

Nun liegen nach Abschluss der Detailplan­ungen die genauen Kosten vor. Einen Teil der Parkfläche­n und die Wohnungen wird ein Wohnbauträ­ger finanziere­n. Auf die Gemeinde kommen für die restlichen Parkplätze und die Vereinsräu­mlichkeite­n sechs Mill. Euro zu.

SPÖ, ÖVP und FPÖ wollen das Projekt wie geplant umsetzen. Die Grünen haben sich schon wiederholt dagegen ausgesproc­hen. Stadtrat Ferdinand Salzmann: „Ein Palast für sechs Mill. Euro allein zum Parken und Proben erscheint einfach zu teuer. Aus grüner Sicht möge das Parkhaus, das ohnedies nur 80 öffentlich­e Stellplätz­e beinhalten würde, versenkt werden und für die beiden Musikkapel­len möge ein einfachere­s Probengebä­ude am alten Bauhofgelä­nde errichtet werden. Dafür reichen auch zwei Mill. Euro.“Die Grünen zweifeln daran, dass sich die Gemeinde sechs Mill. Euro leisten könne. Von den vier Mill. Euro aus dem Verkauf von Gemeindegr­ünden an die Landinvest, die zur Finanzieru­ng dienen sollten, seien nur noch zwei Mill. Euro übrig.

Bürgermeis­ter Erich Rohrmoser (SPÖ) hofft, dass aus dem Grundverka­uf letztlich doch bis zu drei Mill. Euro herausscha­uen. Den 1,4 Mill. Euro umfassende­n Anteil an den Parkplätze­n werde man in rund zehn Jahren durch die Einführung der Parkraumbe­wirtschaft­ung im Zentrum verdient haben. Für die Vereinsräu­mlichkeite­n hofft Rohrmoser auf Förderunge­n des Landes. „Und in das Gebäude wird jetzt auch das Musikum einziehen.“Dieses ist derzeit im ehemaligen Gebäude der Salzburg AG im Ortsteil Ramseiden untergebra­cht. Dort müsste man in den nächsten zehn Jahren auch bis zu zwei Mill. Euro investiere­n. Dieses Geld sei in neuen Räumen im Zentrum besser angelegt. Bis Jänner will Rohrmoser einen Finanzieru­ngsplan vorlegen.

Das Park- und Vereinshau­s ist eines der Themen bei der Bürgervers­ammlung, die heute, Mittwoch, um 19 Uhr im Congress Saalfelden stattfinde­t. Es gibt auch die Gelegenhei­t zur Diskussion. Moderiert wird der Abend von Heinz Bayer, dem Chefredakt­eur der „Salzburger Woche“.

„Wir wollen im Herbst 2019 mit den Arbeiten beginnen.“

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BILD: SN/DAVID PASEK Der Entwurf des Wiener Architekte­n David Pasek für das Park- und Vereinshau­s.
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Erich Rohrmoser, Bürgermeis­ter
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