Der Deal bleibt das Ziel
An der Handelspolitik des US-Präsidenten wird sich nichts ändern.
An den Finanzmärkten wurde das Ergebnis der US-Wahlen rasch abgehakt. Es kam wie erwartet, die Investoren wenden sich anderen Themen zu und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der Geldpolitik und den Handelsstreit, den Donald Trump entfacht hat.
In den USA selbst könnte die Pattstellung im Kongress durchaus Folgen für die Wirtschaft haben. Die Demokraten werden dem Präsidenten wohl nicht zu Diensten sein, wenn er den Boom mit Steuererleichterungen und anderen fiskalischen Impulsen am Laufen halten will. Daher könnte die US-Konjunktur an Tempo verlieren. Das wiederum könnte dazu führen, dass die US-Notenbank beim Anheben der Zinsen einen Gang zurückschalten kann – etwas, was Trump zuletzt lautstark eingefordert hatte.
Leidtragende der neuen Machtverhältnisse könnten die US-Bürger sein, die buchstäblich auf eine Erneuerung des Landes warten. Die bröckelnde Infrastruktur hätte zwar massive Investitionen bitter nötig, aber dass die Demokraten Trump helfen, damit beim Volk zu punkten, ist unwahrscheinlich. Das Letzte, was sie wollen, ist, Trump mit einer boomenden Wirtschaft den Weg für weitere vier Jahre im Weißen Haus zu ebnen. Dabei nicht als Blockierer dazustehen wird freilich eine Gratwanderung.
Außerhalb der USA besteht wenig Anlass für die Hoffnung, dass sich an der erratischen Handelspolitik von Trump etwas ändern wird. Er könnte sogar versucht sein, durch Härte gegenüber den „Feinden“der USA bei seinen Wählern zu punkten. Der frühere Unternehmer Trump wird seinem Grundprinzip treu bleiben, das er in die Politik übertragen hat: einen guten Deal zu machen und den Geschäftspartner dabei, wenn nötig, auch über den Tisch zu ziehen.