„Das ist ja ein Museum!“
Das Haus der Geschichte brauche Platz, Geld, Sammlung und Sicherheit.
SALZBURG. Es sei „bewundernswert“, in welch kurzer Zeit von nur eineinhalb Jahren die Direktorin Monika Sommer und ihr Team die Eröffnungsausstellung für das Haus der Geschichte Österreich auf die Beine gestellt hätten, sagt Franz Schausberger. Der ehemalige Salzburger Landeshauptmann (ÖVP) ist im wissenschaftlichen Beirat dieses neuen Museums. Für diese Funktion wurde er von der Landeshauptleutekonferenz entsandt.
An der neuen Ausstellung lobt er vor allem, dass kontroverse Themen differenziert dargestellt würden. „Die Besucher werden nicht indoktriniert“, sagt Franz Schausberger. Wenn etwas umstritten sei, wie Dollfuß- und Schuschnigg-Diktatur oder Waldheim-Affäre, würden verschiedene Positionen dargestellt. Und doch sieht der Historiker noch großen Nachholbedarf.
Die nun 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche seien viel zu wenig. Mit dem für 2019 zugesagten Budget von 1,5 Mill. Euro sei zwar der Betrieb möglich, doch seien „zusätzliche Finanzierungsquellen“nötig, um auch künftige Ausstellungen zu gestalten und eine Sammlung aufzubauen. „Das ist ja ein Museum!“Dass Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) kundgetan habe, das Haus der Geschichte aus der Nationalbibliothek herauszulösen und an das Parlament anzudocken, sei vorstellbar. Auch das Europäische Haus der Geschichte in Brüssel sei auf Initiative des Europäischen Parlaments entstanden.
Allerdings sollten in einer dafür nötigen Gesetzesnovelle die institutionelle Selbstständigkeit und die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Hauses der Geschichte in Verfassungsrang gehoben werden. Das wäre „eine solide, gute Grundlage“.