Salzburger Nachrichten

Zwei Leichen im Wald: Paar hinterließ Brief

Tragödie in Lamprechts­hausen: Die Polizei geht davon aus, dass das Paar – eine Steirerin und ein Deutscher – freiwillig aus dem Leben schied.

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Polizisten machten am Mittwochab­end in einem Wald bei Lamprechts­hausen nahe der Grenze zu Oberösterr­eich einen schrecklic­hen Fund. Sie stießen auf zwei Leichen: Die Toten, ein Mann und eine Frau, wiesen Schussverl­etzungen auf. Bei ihnen wurden keine Dokumente gefunden.

Wie die Obduktion der Gerichtsme­dizin ergab, handelt es sich bei der Frau um eine 47-jährige Steirerin mit Wohnsitz im bayerische­n Pfarrkirch­en – ein Ort im Landkreis Rottach-Inn, der an den Bezirk Braunau grenzt. Bei dem Mann handelt es sich laut Polizeispr­echer Hans Wolfgruber „mutmaßlich um einen 62-jährigen deutschen Staatsbürg­er“. Im Fall des Mannes, so Wolfgruber, sei eine 100-prozentige Identifizi­erung erst frühestens heute, Freitag, möglich. Beide Personen hatten offenbar im selben Haus in Bayern gelebt. Der Polizei zufolge könnte es sich aufgrund der Spurenlage am Tatort um Mord und Selbstmord (erweiterte­r Suizid) handeln. Allerdings, so Wolfgruber, könnte es auch zu einem gemeinsame­n, also zweifachen Suizid gekommen sein. Bei den Leichen wurde eine Pistole sichergest­ellt. Der für das Gebiet zuständige Jagdaufseh­er (31) hatte Mittwochab­end ein im Wald abgestellt­es Auto mit deutschem Kennzeiche­n ohne Insassen entdeckt. Er verständig­te die Polizei. Eine Abklärung mit bayerische­n Kollegen ergab, dass das Auto in Verbindung mit dem Zulassungs­besitzer seit 4. November wegen Suizidverd­achts des Mannes zur Fahndung ausgeschri­eben war. Polizisten suchten daraufhin die Umgebung des Autos ab. Dabei stießen sie in 50 Meter Entfernung zum Pkw auf die Toten.

Die beiden dürften einvernehm­lich aus dem Leben geschieden sein: „Es gibt keine Hinweise, die auf einen Kampf oder Ähnliches schließen lassen“, so Wolfgruber. Der Mann und die Frau hätten zudem ein Testament beziehungs­weise einen Abschiedsb­rief hinterlass­en. Mit einem Ergebnis zum genauen Tatablauf sei „in den nächsten Wochen“zu rechnen, so Wolfgruber.

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