Partikelfilter gegen akustische Verschmutzung
Zum vorerst letzten Mal findet in Neukirchen das Festival Horizontal:Vertikal statt.
Im Cinétheatro in Neukirchen beginnt am Sonntag das siebte Horizontal:VertikalFestival. Charly Rabanser hat es mit Herbert Pixner ins Leben gerufen. Der war damals noch nicht so bekannt und hat in den ersten Jahren auch selbst in Neukirchen gespielt. „Jetzt ist er aus Zeitgründen nicht mehr dabei“, sagt Rabanser. „Aber ich habe über ihn viele ausgezeichnete Musiker kennengelernt, die sich hier präsentieren können.“
Den auftretenden Musikern ist gemeinsam, dass sie neue Einflüsse in die Volksmusik bringen. Die Formation Juetz aus der Schweiz und Tirol sieht sich gemäß dem Tiroler Fotografen und Kritiker touristischer Auswüchse, Lois Hechenblaikner, als „hochmoderner Partikelfilter gegen die akustische Umweltverschmutzung des alpinkulturellen Degenerationsprozesses.“Das Programm beschränkt sich aber nicht auf Musik mit Wurzeln im Alpenraum. So wird der apulische Gitarrist und Sänger Aronne dell’Oro mit seinem Trio traditionelle Musik aus Süditalien neu interpretieren. Neben Juetz und Aronne dell’Oro treten noch Kaiserspiel aus Tirol, die Tanzgeiger aus Niederösterreich und Holawind aus Wien auf. Außerhalb des Festivals gastieren am 22. November das Leroy Emanuel Trio (USA/A/HU) und am 30. November Katrin & Werner Unterlercher aus Tirol, die lange mit Pixner gespielt haben. Karten kann man unter reservieren. Dort finden sich auch detaillierte Informationen zu den einzelnen Konzerten.
Das Festival ist für längere Zeit das letzte. Mit Ende März 2019 sperre das Cinétheatro für eineinhalb Jahre zu, weil rundherum ein Hotelprojekt verwirklicht werde, so Rabanser. „Der Saal
„Das ist in der Tradition verwurzelte Musik mit modernen Ästen.“
bleibt aber erhalten. Das hat mir der Bauträger versprochen.“Die Geschichte des Cinétheatro gehe also weiter und irgendwann werde es auch wieder ein Festival geben. „Für die Zwischenzeit suchen wir nach einer alternativen Spielstätte.“Und: „Ich finde die Rekordjagd krank. Aber es könnten mehr Zuschauer kommen. Ich freue mich über jeden.“