Die Roten Bullen bringen das Sieger-Gen ins Nationalteam
Österreichs Fußballauswahl benötigt in den nächsten zwei Länderspielen volle Erfolge. Die Profis von Red Bull Salzburg und RB Leipzig verkörpern am besten die Mia-san-mia-Mentalität.
Die Bayern haben ihre Mia-san-mia-Mentalität – wir lassen uns von keinem anderen Verein beeindrucken und schon gar nicht beeinflussen – in den vergangenen Wochen verloren. Von der Selbstverständlichkeit, Spiele zu gewinnen, ist beim deutschen Fußballrekordmeister nicht mehr viel zu erkennen. Anders ist die Situation bei den Profis von Red Bull Salzburg und RB Leipzig. Die beiden BullenTeams, deren direktes Duell in derEuropa League (29. November) seit gestern restlos ausverkauft ist, begeistern mit attraktivem Powerfußball die Fans. Und davon profitiert auch das österreichische Nationalteam, das am Donnerstag in der 3. Runde der Nations League im Heimspiel gegen Tabellenführer Bosnien-Herzegowina gewinnen muss, um die Chance auf den Gruppensieg aufrechtzuerhalten.
Mit den Salzburgern Cican Stankovic, Andreas Ulmer, Stefan Lainer und Xaver Schlager sowie den Leipzigern Stefan Ilsanker und Konrad Laimer bringen gleich sechs Bullen das Sieger-Gen mit ins Nationalteam von Trainer Franco Foda. Vor allem die Salzburger reisten mit einer Brust, die breiter nicht sein könnte, an. Von allen Clubs, die in den besten 15 Ligen Europas spielen, ist die Truppe von Trainer Marco Rose nämlich das einzige Team, das sowohl international als auch national in dieser Saison noch kein Pflichtspiel verloren hat.
Warum das so ist, das wurde auch beim Sieg am vergangenen Sonntag gegen die Wiener Austria deutlich. Erstens ließen Lainer, Ulmer und Co. keinen Schuss auf das Tor zu, und zweitens erhöhte der Serienmeister noch einmal die Schlagzahl, als es in der Schlussphase den Anschein hatte, als würde sich die Austria mit dem 0:0 zufriedengeben. Genau diese Mentalität, die auch mit der enorm hohen Qualität im Kader zusammenhängt, macht den großen Unterschied zwischen Salzburg und den meisten Gegnern aus. Während die Rose-Elf bis zur letzten Sekunde versucht, zu gewinnen, setzen viele Teams bei einem für sie akzeptablen Ergebnis gegen Ende einer Partie meist darauf, dieses zu verwalten.
Gegen Bosnien-Herzegowina und auch am Sonntag in Nordirland benötigt das österreichische Nationalteam genau diese Siegermentalität. Denn nur bei zwei Erfolgen kann die Truppe von Trainer Franco Foda noch Platz eins in Gruppe E erreichen. Ein Bulle musste für die beiden Länderspiele in der Nations League aber absagen. Marcel Sabitzer von RB Leipzig fällt wegen einer Muskelverletzung aus. Foda nominierte an seiner Stelle erstmals Thomas Goiginger vom LASK nach.
Für den 25-jährigen Salzburger Goiginger ist es seine erste Einberufung ins Nationalteam. Der Flügelspieler hat in dieser Saison mit konstant starken Leistungen beim Tabellenzweiten LASK auf sich aufmerksam gemacht. „Ich erwarte mir viele neue Eindrücke und ich bin sehr stolz darauf, es nun ins Nationalteam geschafft zu haben“, meinte der Köstendorfer.