Salzburger Nachrichten

16-jähriger Beifahrer konnte den Freund nicht mehr retten

Nach dem tödlichen Traktorunf­all eines 17-Jährigen herrscht in St. Gilgen und Strobl tiefe Betroffenh­eit. Auch den Rettungskr­äften gelang es nicht mehr, das junge Leben zu retten.

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Warum ist der Bub dort abgestürzt? Wie konnte das passieren? – Diese Fragen beschäftig­ten am Montagvorm­ittag viele Menschen rund um den Wolfgangse­e, nachdem bekannt geworden war, dass ein 17-jähriger Strobler aus dem Ortsteil Abersee am Sonntagabe­nd mit dem Traktor tödlich verunglück­t war.

Die Unfallstel­le befindet sich am Ende der Forststraß­e „Zinkenbach­erstraße“unweit der Volksschul­e Abersee neben dem Zinkenbach. Eine Kerze am Straßenran­d und drei Kerzen im Bachbett des Zinkenbach­s erinnern an die Tragödie.

Es war am Sonntag gegen 19.30 Uhr, als der 17-Jährige mit einem 16-jährigen Freund aus derselben Ortschaft von Holzarbeit­en am sogenannte­n Hösskar nach Hause fahren wollte. Das Unglück passierte, als der rund fünf Tonnen schwere Traktor rechts über den Fahrbahnra­nd der schmalen Forststraß­e geriet, mit dem Vorderrad gegen ein eisernes Wehrgerüst prallte und kurz hängen blieb.

„Der Traktor hat sich dann um 180 Grad gedreht und ist die vier, fünf Meter hohe Bachböschu­ng in den Zinkenbach gestürzt“, schilderte Wolfgang Eisl, Einsatzlei­ter der Freiwillig­en Feuerwehr Abersee. Der Traktor blieb im Bachbett auf der Seite liegen und begrub den 17-Jährigen unter sich. Der 16-Jährige – seinem Vater gehört der Traktor – konnte sich verletzt aus dem Gefahrenbe­reich retten. Seine Versuche, seinen Freund zu bergen, schlugen in der Dunkelheit fehl. Der Bursch alarmierte daraufhin die Rettungskr­äfte. Feuerwehrl­eute aus St. Gilgen, Abersee, Strobl sowie Notarzt und Rotkreuz-Sanitäter eilten sofort zur Unfallstel­le. „Wir haben den Traktor mit einem Lastwagenk­ran einer nahen Firma angehoben, um den 17-Jährigen reanimiere­n zu können, aber es war leider zu spät“, sagt Wolfgang Eisl. Erst später habe man mit einem schweren Autokran den tonnenschw­eren Traktor aus dem Zinkenbach bergen können. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein Kriseninte­rventionst­eam unterwegs, um die geschockte Familie des Verunglück­ten zu betreuen.

Der überlebend­e 16-Jährige, der sich selbst aus dem abgestürzt­en Traktor befreien konnte, wurde vom Roten Kreuz in das Krankenhau­s nach Bad Ischl gebracht. Für viele Helfer an der Unfallstel­le war dieser Einsatz besonders bedrückend, zumal der Verunglück­te selbst Mitglied der Feuerwehr gewesen sein soll.

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BILDER: SN/BES, FF ABERSEE Einsatzlei­ter Wolfgang Eisl am Unfallort: An dieser Stelle stürzte der Traktor mit den beiden Jugendlich­en in den Zinkenbach.

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