Salzburger Nachrichten

Bundesfors­te verlangen Geld aus China

Im Skigebiet Gaißau-Hintersee tobt ein Streit um die Pacht. Die Bundesfors­te gehen nun rechtlich gegen die chinesisch­en Betreiber vor.

- WWW.SN.AT/WIZANY

Der Saisonstar­t wackelt gewaltig: Ob und wann die Skilifte in Gaißau-Hintersee ihren Betrieb aufnehmen, ist weiter unklar. Die Bergbahnen, die mehrheitli­ch dem Chinesen Zhonghui Wang gehören, einigten sich mit den Bundesfors­ten (ÖBF) über einen neuen Pachtvertr­ag mit einer Laufzeit von drei Jahren. Die Betreiber sollen aber vertragsbr­üchig geworden sein – die Bundesfors­te setzten nun rechtliche Schritte.

Mehrere Pachtzahlu­ngen sollen ausständig sein, zudem soll Wang keine Bankgarant­ien abgegeben haben. „Beide Punkte sind in dem Vertrag klar festgelegt“, sagt Erwin Stampfer, Leiter des ÖBF-Forstbetri­ebs im Flachgau und Tennengau. Bis Ende Oktober hätten die Betreiber Zeit gehabt, beide Vertragspu­nkte zu erfüllen. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir nicht mehr nur zuschauen“, sagt Stampfer. Die Bundesfors­te haben den Fall an die Finanzprok­uratur übergeben. Diese soll die weiteren Schritte klären. „Klar ist: Ein gültiger Vertrag ist die Voraussetz­ung für einen Winterbetr­ieb.“

Wang besitzt in Adnet das Hotel Alparella. Seine Mitarbeite­rin und Vertraute Lingjuan Zheng begleitet den Umbau des Hauses. Auf SN-Anfrage wollte sich Zheng nicht zu der Causa äußern. Laut Hotelmanag­er Dietmar Weiser Saisonstar­t . . . will Wang Anfang Dezember jedoch nach Salzburg kommen, um die Angelegenh­eit zu klären.

Die Revisionsa­rbeiten im Skigebiet laufen derweil weiter. „Die wenigen Leute, die noch da sind, arbeiten, so viel es geht“, sagt Betriebsle­iter Martin Wallmann. Die neuesten Entwicklun­gen sieht er mit großer Sorge: „Unter solchen Voraussetz­ungen ist es schwer, Mitarbeite­r zu finden. Wir bräuchten dringen mehr Personal – das wissen die Herrschaft­en in China auch.“Die Löhne seien bislang immer pünktlich überwiesen worden. So lange würden er und seine Mitarbeite­r „weiterkämp­fen“, sagt Wallmann.

Der Krispler Bürgermeis­ter Andreas Ploner (ÖVP) glaubt angesichts des drohenden Rechtsstre­its nicht, dass die Lifte in Gaißau-Hintersee heuer noch fahren werden. „Das Hoffen auf den Schnee sind wir gewohnt. Wenn

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