Marach krönt die rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte
Vor rund zwei Wochen wurde ein Kapitel österreichische Sportgeschichte geschrieben. Noch vor dem ATP-Tour Finale stand fest, dass Doppelspieler Oliver Marach das Jahr als Nummer eins beendet. Noch keinem Österreicher war das im Tennis, eine der ganz großen Weltsportarten, gelungen. „An diesen Moment werde ich mein ganzes Leben lang oft zurückdenken“, sagte Marach nun, als er mit seinem kroatischen Partner Mate
Pavic in der O2-Arena die Trophäe überreicht bekam.
Nach dem Triumph bei den Australian Open wäre der (inoffizielle) WM-Titel, der prestigeträchtigste nach den vier Majors, nun die Krönung. Auch das wäre ein heuer Meilenstein im rotweiß-roten Tennis. „Und natürlich der absolute Traum“, sagt der 38jährige Steirer, der 2018 die seit gut einem Jahrzehnt dauernde Erfolgsgeschichte österreichischer Doppelspieler auf einen neuen Höhepunkt brachte. Seit 2007, als
Julian Knowle bei den US Open triumphierte und ins „Masters“Endspiel einzog, ist Österreich fixer Bestandteil der absoluten Weltklasse. Marach (4), Knowle (1), der zweifache Grand-Slam-Sieger
Jürgen Melzer (2) und Alexander Peya (3) brachten es auf zehn Teilnahmen beim Saisonfinale.
Warum ist Österreich so eine Macht im Doppel? „Wir sind alle vier harte Arbeiter. Daher ist es kein Produkt des Verbands, sondern unserer Beharrlichkeit“, erklärt Peya, heuer Paris-Halbfinalist und Mixed-Champion in Wimbledon. Der 38-Jährige ist nach der zweiten knappen Niederlage in London ausgeschieden. „Bitter. Aber ich bin dankbar, dass ich hier überhaupt und schmerzfrei spielen konnte“, sagt Peya nach dreimonatiger Verletzungspause.