Salzburger Nachrichten

Im Prater erwartet Österreich­s Team ein Auswärtssp­iel

Fodas Elf braucht einen Sieg. Bei der Vorentsche­idung in der Fußball-Nations-League wird Bosnien-Herzegowin­a am Donnerstag von 15.000 Fans unterstütz­t.

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WIEN. Aufstieg in Europas FußballBel­etage und die Chance auf ein Last-Minute-Ticket zur EURO 2020? Abstieg in die dritte Kategorie? Möglich ist alles vor den verbleiben­den zwei Nations-LeagueSpie­len für Österreich­s Fußballnat­ionalmanns­chaft. Gegen BosnienHer­zegowina in Wien morgen, Donnerstag (20.45, live in ORF eins), und gegen Nordirland in Belfast am Sonntag steht viel auf dem Spiel für Franco Fodas Elf.

Fest steht, dass sich die Österreich­er durch die 0:1-Auftaktnie­derlage gegen die Bosnier in eine vertrackte Ausgangsla­ge gebracht haben. Um vor Edin Dzeko und Co. zu bleiben, ist ein Sieg im Rückspiel im Ernst-Happel-Stadion notwendig. Am besten mit mindestens zwei Toren, um das direkte Duell zu gewinnen. Bei einem 1:0-Erfolg Österreich­s gegen Bosnien müsste in Belfast ein Sieg mit drei Toren Unterschie­d her, um Erster zu werden.

Bei der Aufzählung der Fakten, die morgen für Österreich sprechen, würde normalerwe­ise der Heimvortei­l ins Treffen geführt. Nicht so gegen Bosnien-Herzegowin­a: Denn der recht gut laufende Vorverkauf (bis Dienstag rund 35.000 Tickets) hat auch damit zu tun, dass viele Auslands-Bosnier ihr Nationalte­am unterstütz­en wollen. Schon beim freundscha­ftlichen Duell dieser beiden Teams an selber Stelle im März 2015 machten sich die Bosnier lautstark bemerkbar. Man rechnet damit, dass diesmal fast die Hälfte der Besucher im Ernst-Happel-Stadion bosnische Fans sind. Teamchef Robert Prosinecki sagte: „Es wird interessan­t sein, vor rund 15.000 Fans von uns zu spielen.“Somit wäre die lautstarke Anhängersc­haft der „Goldenen Lilien“sogar größer als beim Hinspiel in Zenica, wo nur rund 10.000 Zuschauer Platz fanden.

Die Partie im Stadion Bilino Polje vor zwei Monaten war auch ein Vorgeschma­ck auf das gefühlte Auswärtssp­iel von Wien: ÖFB-Spielmache­r Marko Arnautovic wurde wegen seiner serbischen Wurzeln bei jedem Ballkontak­t ausgepfiff­en. Der West-Ham-Legionär erklärt aber vor dem Wiedersehe­n, dass ihn solche Unmutsäuße­rungen kaltlassen: „Es ist ja schön, wenn Leute da sind. Als Fußballer schaltest du sowieso ab und probierst, dein Spiel durchzuzie­hen.“

Anders als beim besagten Auswärtsma­tch trägt Arnautovic diesmal nicht mehr die Kapitänssc­hleife. Der etatmäßige Mannschaft­sführer Julian Baumgartli­nger ist nach seiner Verletzung­spause zurück beim Team, was auch „Arnie“erfreut: „Er ist eine Persönlich­keit, die am Platz einiges bringt, er ist einfach der Motor. Jeder schätzt ihn als Kapitän.“

Das Um und Auf beim Gegner ist Edin Dzeko, der in Zenica als Schütze des einzigen Tors seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Die Stärke des Stürmers von AS Roma ist den Österreich­ern bewusst. Aber Bayern-Legionär David Alaba sagt: „Es geht in erster Linie darum, was wir machen. Wir müssen auf uns schauen.“Er glaubt an einen Erfolg: „Es wird keine einfache Aufgabe. Aber wir sind sehr ehrgeizig und versuchen, hart zu arbeiten und hungrig zu sein.“

„Wir sind ehrgeizig und arbeiten hart.“

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BILD: SN/ROLAND SCHLAGER / APA / PICTUREDES­K.COM Bosnische Jubelszene­n wie im Hinspiel wollen die ÖFB-Spieler verhindern.
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David Alaba, ÖFB-Spieler

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