Das plant Wrabetz für das ORF-Programm
„9 Plätze, 9 Schätze“bekommt einen Kulinarik-Ableger, Landesstudios liefern Jahresrückblick.
SALZBURG. Der Anlass waren die mageren September-Quoten: ORF eins und ORF 2 kamen gemeinsam auf einen Marktanteil von 27,4 Prozent – und somit auf rund 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Für den Salzburger ORF-Stiftungsrat Matthias Limbeck derart „alarmierende Zahlen“, dass er mit den Stiftungsräten aus Tirol, Josef Resch, und Vorarlberg, Alfred Geismayr, ORFGeneraldirektor Alexander Wrabetz um eine Stellungnahme bat.
Mittlerweile hat Wrabetz geantwortet. Und er schilderte zehn „konkrete Maßnahmen“für das vierte Quartal 2018 sowie 16 weitere für 2019. Die ORF-eins-Ansätze für das aktuelle Vierteljahr decken sich mit jenen, die Channelmanagerin Lisa Totzauer vor wenigen Tagen bei einem Hintergrundgespräch präsentierte. Weniger bekannt sind die Maßnahmen für ORF 2. Wrabetz kündigte etwa eine „Aufwertung des Vorabends“an: Obwohl die Sendung „Daheim in Österreich“ab 7. Jänner zum stationären Format „Studio 2“umgewandelt wird, soll sie zuvor noch gestärkt werden – „mit fixen Rubriken, weniger Chronikanteil und weniger Wiederholungen“. Dazu werde der Hauptabend aufgewertet. Etwa mit einer „Sondersendung der Landesstudios am 14. Dezember“, wohl einer Art Jahresrückblick.
Für 2019 hat Wrabetz weitere Pläne: Auf ORF eins soll es am Dienstag eine neue Reportage-Reihe geben, während der Mittwoch zu einem „starken Info-Tag zur Imagebildung für die junge Zielgruppe“ausgebaut wird. Der Hauptabend soll aus einer Doku, einem Talk- und Infomagazin sowie Satire-Formaten bestehen. Und auch die Nachrichtensendungen werden umgebaut: Ab 18 Uhr gibt es eine neue Info-Leiste mit „Zeit im Bild“und einem Magazin. Parallel soll die „ZiB“-Nachtausgabe „neu aufgestellt“werden – die Beginnzeit wird nach vorn gelegt.
Auf ORF 2 wird 2019 „Aktuell in Österreich“auch am Samstag ausgestrahlt, es wird ein neues Serienangebot am Nachmittag geben, am Freitagabend sollen mehr Eigenproduktionen gezeigt werden. Dazu ist ein Ableger des Formats „9 Plätze, 9 Schätze“geplant – und zwar „zum Thema Kulinarik“.
Auf wirtschaftlicher Ebene beruhigt Wrabetz: Die Quotenentwicklung habe „keinen wesentlichen Einfluss“auf das ORF-Betriebsergebnis 2018. Die Werbeblockreichweiten seien kaum rückläufig.
Mit der Rückmeldung kann Matthias Limbeck leben. Die Antwort sei „engagiert“und beinhalte „viele Facetten“: „Man merkt, dass der Wille da ist.“Nun müssten die Schritte Wirkung zeigen. Limbeck formuliert auch ein Ziel: Quoten um 20 Prozent für ORF 2 und um zehn Prozent für ORF eins. Und der Stiftungsrat ergänzt: „Wir werden das minutiös verfolgen.“
Quotentief soll sich nicht auf Gewinn auswirken