Spiel, Satz und Sieg Gollackner
Vom Tennislehrer und Büroleiter zum Sieger der Personalvertretungswahl.
Für die SPÖ ist es ein Schock, für die ÖVP eine Sensation: das Wahlergebnis in der Personalvertretung. 2300 Bedienstete des Landes haben am Montag abgestimmt. Das Ergebnis bescherte der FCG/ÖAAB-Fraktion eine absolute Mehrheit im Zentralausschuss und eine Mehrheit in den Dienststellenausschüssen. Erstmals seit 2003 ist der Landesdienst wieder „schwarz“.
Neuer Vorsitzender im Zentralausschuss wird Bernd Gollackner. Bislang ist wenig über den 48-jährigen Juristen bekannt, obwohl er seit 15 Jahren Personalvertreter ist. Gollackner löste nach verlorener Wahl 2003 Helmut Mooslechner ab. Was folgte, war eine Durststrecke. Die FSG ging mit dem polternden Helmut Priller bei zwei weiteren Wahlen als Sieger hervor. Erst im dritten Anlauf klappte es.
Der 48-Jährige stammt aus Hof und ist zweifacher Vater. Seine Frau arbeitet ebenfalls im Landesdienst. Schon während des Jus-Studiums war er Tennislehrer. Heute ist er in Hof Obmann des Tennisklubs. Seine Dissertation über „Wege und Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in der Europäischen Gemeinschaft“hat er 1998 in Brüssel geschrieben.
Beruflich wechselte er zunächst zur Volksbank. Ab 1999 war er Büroleiter von ÖVP-Landesrätin Maria Haidinger. Just zur selben Zeit war ein gewisser Josef Schwaiger Büroleiter von Sepp Eisl. Schwaiger ist heute Personallandesrat – und Gollackner künftig sein Verhandlungspartner. Dass sich die beiden hitzige Gefechte liefern wie einst Helmut Priller, ist nicht zu erwarten. Ein FSG-Mann bezeichnet Gollackner als „Braven“. „Da ist wenig Widerstand zu erwarten. Vielleicht ein paar Scheingefechte. Aber er ist und bleibt ein Diener seiner Herren.“Der Wahlsieger sieht das so: „Man kann es so anlegen, wie Priller es gemacht hat – dann erreicht man wenig. Ich glaube, dieser Stil wurde abgewählt. Die Leute haben dieses permanente Schlechtreden und die Frontalkritik satt.“Vielmehr brauche es Respekt. „Und der ist teilweise verloren gegangen.“