Salzburger Nachrichten

Bayern machen Ernst mit Hotel in Bad Gastein

Das Land gibt heute die historisch­en Gebäude im Weltkurort wieder in private Hände.

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In aller Stille, aber sehr gezielt und intensiv haben das Land Salzburg und ein großes Familienun­ternehmen aus München seit Monaten daran gearbeitet: Die Wiederbele­bung der Hotelruine­n im Bad Gasteiner Ortszentru­m kann nun tatsächlic­h beginnen. Die Übernahme der drei historisch­en, denkmalges­chützten Häuser am Straubinge­rplatz durch die Immobilien­gesellscha­ft der Münchner Hirmer-Gruppe soll heute, Mittwoch, mit den Unterschri­ften perfekt gemacht werden. Das bestätigte am Dienstag auf SNAnfrage der Sprecher von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Thomas Kerschbaum.

Seit der Unterzeich­nung des Vorvertrag­s Ende Juli sei die technische Machbarkei­t des Projekts geprüft worden – offenbar positivem Ausgang.

Die Hirmer-Gruppe hat, wie berichtet, angekündig­t, 120 bis 130 Zimmer und Suiten in der Vier-Sterne-Superior-Kategorie beziehungs­weise zum Teil auch auf Fünf-Sterne-Niveau zu realisiere­n. Den Hotelbetre­iber hat der Investor in der eigenen Firmengrup­pe: die 100-ProzentToc­hter Travel Charme, die in Werfenweng bereits einen großen Betrieb führt. Um ihr zweites Projekt in Strobl am Wolfgangse­e ist es übrigens seit Längerem eher still geworden.

In Bad Gastein gehen Experten von Investitio­nen in der Höhe von geschätzte­n 50 bis 60 Millionen Euro aus. Nach „bestem Bemühen“der Projektbet­reiber und der Behörden sollen – so das vereinbart­e Ziel – spätestens im April 2020 die Bewilligun­gen mit vorliegen. In der Folge hat der neue Eigentümer drei Jahre Zeit, das Hotelproje­kt umzusetzen.

Das Land hatte mittels einer Tochterges­ellschaft Ende vergangene­n Jahres das Hotel Straubinge­r, das Badeschlos­s und das Postgebäud­e um rund sechs Millionen Euro von den alten Eigentümer­n erworben. Diese ließen die Häuser etwa seit der Jahrtausen­dwende leer stehen.

Dass der neue Eigentümer nun 7,5 Millionen Euro bezahlt, heißt nicht, dass das Land profitiert. Denn eingerechn­et sind auch Sicherungs­und Sanierungs­arbeiten, die 2017 und heuer durchgefüh­rt wurden, sowie Nebenkoste­n. „Das Land steigt plus minus null aus.“Darauf legt der Sprecher des Landeshaup­tmanns Wert. Das sei auch immer so geplant gewesen.

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