Star-Regisseur schreibt über die „Stille Nacht“
Reinhard Schwabenitzky stellt das berühmte Weihnachtslied in den Mittelpunkt seines Romandebüts.
SALZBURG. „Ich habe auch an einen Film gedacht, aber das hätte zu lang gedauert.“Kult-Regisseur Reinhard Schwabenitzky hat seinen ersten Roman veröffentlicht. „Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte“beschäftigt sich mit der Uraufführung des bekanntesten Weihnachtsliedes der Welt. „Kaum einer weiß, dass das Lied aus Salzburg kommt. Mir ist ein Rätsel, warum man da nicht mehr daraus macht“, sagt Schwabenitzky.
Der Regisseur recherchierte mehrere Jahre über die Entstehung von „Stille Nacht“. Trotz der fiktiven Geschichte rund um einen 12-jährigen Buben und seine geheimnisvolle Flöte wollte der Salzburger die Fakten nicht verfälschen. „Ich wollte eine spannende Geschichte schreiben, aber auch historische Informationen liefern“, sagt Schwabenitzky. Seit knapp 20 Jahren geistert das Thema im Kopf des Filmschaffenden herum, vor drei Jahren entwickelte er erstmals den Entwurf eines Drehbuchs. „Die Geschichte eignet sich aber besser für einen Roman.“Seit diesem Frühjahr schrieb Schwabenitzky intensiv an seinem Buch, etwaige Filmprojekte lagen derweil auf Eis. „Ich bin kein Thomas Mann, aber ich erzähle und unterhalte gerne.“Die erste Auflage hat 5000 Stück und ist im Tyrolia-Verlag erschienen.
Der gebürtige Rauriser gewann als Regisseur die Goldene Kamera, die Romy und den Österreichischen Filmpreis – eine gewisse Nervosität verspürte Schwabenitzky beim Schreiben dennoch. „Man weiß ja nicht, ob es den Leuten auch gefällt und man gleich einen Verlag findet.“Schwabenitzky ist jedenfalls auf den Geschmack gekommen. Gut möglich, dass „Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte“nicht sein einziger Roman bleibt. „Etwas Autobiografisches würde mich reizen. Aber keine bloßen Fakten, es muss schon kulinarisch sein und gut zu lesen sein“, sagt der Regisseur. Sein Erstlingswerk soll künftig auch als Fernseh- oder Kinofilm erscheinen.
Heute, Mittwoch, präsentiert der Salzburger sein Buch im Stift St. Peter. Das Lied „Stille Nacht“wird dabei in seiner Originalfassung zu hören sein. Hat sich Schwabenitzky schon an dem Lied satt gehört? „Egal, wie viel ich mich auch damit beschäftigt habe. ,Stille Nacht‘ kann man immer hören“, sagt der Filmschaffende. Am Heiligen Abend wird das Lied auch im Hause Schwabenitzky angestimmt.