Salzburger Nachrichten

Skisprung-Sommermärc­hen geht in die Verlängeru­ng

Der Seekirchne­r Daniel Huber hat die Kräfteverh­ältnisse im österreich­ischen Springerte­am verschoben. Was ist dem ÖSV-Aufsteiger im Weltcup zuzutrauen?

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SALZBURG. Der Skisprung-Weltcup beginnt von Neuem und auch im österreich­ischen Adler-Horst ist nichts mehr beim Alten. Mit Andreas Felder, 56, gibt es einen neuen Cheftraine­r, ihm stehen Florian Liegl und Florian Schabereit­er als Assistente­n zur Seite. Und auch die Kräfteverh­ältnisse im ÖSV-Team haben sich verschoben. Den größten Sprung nach oben hat der Salzburger Daniel Huber geschafft.

Als Gesamtfünf­ter im Sommer-Grand-Prix und Österreich­ischer Meister auf der Großschanz­e hat der 25-jährige SkisprungF­lachländer aus Seekirchen seine arrivierte­n Kollegen Stefan Kraft, Gregor Schlierenz­auer und Co. überflügel­t. „Das war ein genialer Sommer für mich. Es hat sich aber auch sehr viel verändert. Ich habe die Skifirma gewechselt (zu Fischer, Anm.) und mir eine klare Vorstellun­g vom Sprungbild erarbeitet. Und wie das im Skisprin- gen so ist: Wenn das eine Rad ins andere greift, geht es in unserer Sportart oft sehr schnell“, erzählt Huber über sein persönlich­es „Sommermärc­hen“.

Vor dem Weltcupsta­rt von Freitag bis Sonntag in Wisla (POL) hat sich der Salzburger gemeinsam mit dem ÖSV-Team bei Windkanalt­ests in Wien und Stockholm sowie beim ersten Schneekont­akt vergangene Woche in Falun (SWE) den Feinschlif­f geholt. Für eine Saison, in der sich Huber viel vorgenomme­n hat. Aber warum musste er 25 Jahre alt werden, bis ihm der Durchbruch an die Spitze gelungen ist? Huber lacht. „Eine sehr gute Frage. Vielleicht wollte ich es in der Vergangenh­eit erzwingen und das geht meistens nicht gut. Aber ich habe auch in den vergangene­n Jahren gut gearbeitet und Schritt für Schritt gemacht, wenn auch kleinere. Mal schauen, wohin die Reise jetzt im Winter geht.“Dennoch gab es zwischendu­rch auch Momente, in denen er seine Karriere, das Skispringe­n in Frage stellte. „Es hat auch eine Zeit gegeben, wo man sich überlegen musste, ob es überhaupt noch Sinn macht, weiterzuma­chen. Finanziell war es manchmal hart, durchzukom­men. Aber jetzt weiß ich, dass ich den richtigen Weg gewählt habe“, betont Huber.

Inzwischen hat er mit ASP Sports (Ammann Schmitt & Partner) ein Management rund um sich herum und gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Stefan, der im Kontinenta­lcup springt, einen Kopfsponso­r (LiWa). „Ich habe meinen Platz in der Mannschaft gefunden, das ermöglicht mir ein entspannte­s Arbeitskli­ma, in dem ich mich entfalten kann“, sagt Huber.

Im Vorjahr hatte er nach dem sechsten Rang beim Weltcupauf­takt in Wisla etwas den Faden verloren, heuer glaubt der 25Jährige die nötige Konstanz gefunden zu haben. „Wichtig ist, am Anfang der Saison Sicherheit zu gewinnen“, bastelt Daniel Huber bereits an seinem „Wintermärc­hen“: Das Ziel wäre es, bei den Highlights des Winters, der Vierschanz­entournee rund um den Jahreswech­sel und bei der Heim-WM im Februar 2019 in Seefeld, in Topform zu springen.

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BILD: SN/GEPA/MANDL Neues Siegergesi­cht: Daniel Huber gewann den Grand Prix in Hinzenbach.

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