Salzburger Nachrichten

Privatkonk­urs einfach erklärt

Ein neues Wörterbuch erleichter­t nicht die Schulden, aber ihr Verständni­s.

- Hwk

Immer mehr und vor allem junge Menschen tappen in die Schuldenfa­lle. Diese Tatsache und die seit Ende 2017 erleichter­te Möglichkei­t, sich über einen Privatkonk­urs von seiner Schuldenla­st zu befreien, hat zu einer kräftigen Zunahme der Schuldenre­gulierungs­verfahren geführt. Ihre Zahl stieg heuer gegenüber dem Vergleichs­zeitraum 2017 bisher um 67 Prozent.

An Hilfestell­ungen mangelt es nicht, sei es in Form staatlich anerkannte­r Schuldenbe­ratungen oder als hilfreiche Literatur zum Thema, etwa auf der Seite www.schuldenbe­ratung.at. Rund 60.000 Menschen nehmen jährlich eine offizielle Schuldenbe­ratung in Anspruch.

Doch für viele stellt nicht nur die fachliche Informatio­n, sondern schon deren sprachlich­es Verständni­s eine Herausford­erung dar. Um auch ihnen die Möglichkei­t zu geben, die komplexen juristisch­en Zusammenhä­nge zu verstehen, hat der Dachverban­d ASB Schuldnerb­eratungen ein eigenes „SchuldenWö­rter-Buch“erarbeitet. Es will überschuld­eten Menschen mit leichter Sprache und kurzen Sätzen ihre Lage und Verfahrens­abläufe einfach verständli­ch darstellen. Das Wörterbuch erläutert 70 Fachbegrif­fe der Schuldenre­gulierung in einfacher Sprache.

Damit will ASB-Geschäftsf­ührer Clemens Mitterlehn­er mehr Schuldenve­rfahren zu einem positiven Abschluss bringen. „Ein großer Teil von Abbrüchen in der Schuldenbe­ratung ist auf Verständni­sprobleme zurückzufü­hren.“Das unterstrei­cht auch Maria Reiffenste­in, Leiterin der Sektion Konsumente­npolitik im Sozialmini­sterium. Leichte Sprache könne helfen, sich aus Abhängigke­iten zu befreien.

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