Salzburger Nachrichten

Das ÖFB-Team muss rechnen

Es braucht Tore für den Gruppensie­g in der Nations League, aber selbst ein Sieg gegen die Bosnier könnte zu wenig sein. Marc Janko kommt erneut als Nothelfer zum Nationalte­am.

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WIEN. Wenn Österreich­s Fußballnat­ionalteam heute, Donnerstag (20.45, live in ORF eins), in Wien auf Bosnien-Herzegowin­a trifft, stehen noch viele Szenarien im Raum für einen erfolgreic­hen Ausgang der Nations-League-Gruppe. Fest steht nur: Zumindest ein Tor muss her für Franco Fodas Team, idealerwei­se jedoch mehrere. Aber gerade beim Abschluss haben sich die Österreich­er zuletzt schwergeta­n.

Und mitten hinein in die Vorbereitu­ng kam am Mittwoch die Hiobsbotsc­haft, dass mit Guido Burgstalle­r einer der raren Torjäger im Kader wegen Leistenbes­chwerden ausfällt. Erst vorige Woche hatte der 29-Jährige für Schalke in der Champions League sehenswert gegen Galatasara­y Istanbul getroffen.

Nachnomini­ert wurde wie schon im Oktober gegen Nordirland und Dänemark Marc Janko. Der 35-Jährige ist zwar mit 28 Treffern der erfolgreic­hste aktive Team-Torjäger, hat aber bei seinen raren Einsätzen für den FC Lugano (Schweiz) in dieser Saison noch kein Tor erzielt. Der Ex-Salzburg-Stürmer war in der Erfolgsära 2014/15 unter Marcel Koller ein absoluter Torgarant. Dass er nun im fortgeschr­ittenen Alter als Hoffnungst­räger einspringe­n muss, zeigt die mangelnde Schlagkraf­t der ÖFB-Offensivab­teilung.

Um eine andere kreative Lösung der Stürmermis­ere beim Nationalte­am ist es sehr still geworden. Bei Ashley Barnes, dem englischen Stürmer mit österreich­ischen Wurzeln, bemüht sich der ÖFB seit geraumer Zeit um eine Einbürgeru­ng. Der Prozess sei nach wie vor am Laufen, heißt es vonseiten des Fußballbun­des. Ob er eine Verstärkun­g ist? Zuletzt hatte der 29-Jährige keinen Stammplatz mehr beim FC Burnley in der Premier League. Ungeachtet der Personalfr­agen zeigten sich Teamchef Franco Foda und Kapitän Julian Baumgartli­nger zuversicht­lich. „Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand, mit einem Sieg ein Endspiel gegen Nordirland zu erreichen“, meinte Foda. Baumgartli­nger gab als Rezept aus: „Wir müssen effizient sein und unsere Chancen nutzen.“

Außerdem gefragt sein werden auf dem Platz Fähigkeite­n im Kopfrechne­n. Denn vom Gruppensie­g bis zum Abstieg ist noch alles drin für Österreich. Das sind die möglichen Szenarien vor den Partien gegen Bosnien sowie gegen Nordirland am Sonntag (18) in Belfast. Österreich Gruppensie­ger: – Sieg über Bosnien mit mindestens zwei Toren Unterschie­d und Sieg gegen Nordirland – 1:0 gegen Bosnien, Sieg in Belfast mit drei Toren Unterschie­d – 1:0 über Bosnien und Sieg in Belfast mit zwei Toren Unterschie­d außer einem 2:0. Also: 3:1, 4:2, 5:3 etc. Österreich Gruppenlet­zter: – Niederlage gegen Bosnien, Niederlage mit zwei Toren Differenz gegen Nordirland – 0:2 in Wien, 0:1 in Belfast – Niederlage mit drei Toren in Wien, 0:1 in Belfast. Ein Punkt heute garantiert unabhängig vom Ausgang am Sonntag in Belfast zumindest Platz zwei und damit den Nichtabsti­eg. Kurios wird es bei 1:3 gegen Bosnien und 0:1 in Nordirland: Dann entscheide­t die geringere Gesamtzahl von Gelben und Roten Karten. So weit wollen es Marko Arnautovic und Co. aber nicht kommen lassen. Hitzig werden könnte es im kühlen Prater heute aber allemal – dafür garantiere­n allein rund 16.000 bosnische Fans unter den etwa 35.000 erwarteten Zuschauern.

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BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER Nachdenkli­ch gibt sich Teamchef Franco Foda.

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