Marie Antoinettes Schmuck versteigert
In Genf kam Schmuck aus dem Hause Bourbon-Parma unter den Hammer. Versteigert werden aber auch ganz andere Dinge.
200 Jahre lang glänzten sie im Verborgenen, am Mittwochabend wurden Schmuckstücke von Marie Antoinette bei Sotheby’s in Genf versteigert. Die Juwelen wurden 1791 aus Frankreich geschmuggelt, als die königliche Familie vor den Wirren der Französischen Revolution fliehen wollte. Seitdem waren sie im Besitz von Marie Antoinettes Verwandten. Die Königin starb im Oktober 1793 mit 37 Jahren unter der Guillotine.
Zu den Glanzstücken der Auktion gehörten eine diamantenbesetzte Brosche mit einer großen Perle, eine dreireihige Perlenkette, dazupassende Ohrringe sowie ein Ring mit Marie Antoinettes Monogramm, der eine Locke ihres Haares einschließt.
Nach Ansicht des Juwelenexperten Benoit Repellin sind die rosa Diamanten des Rings nicht besonders wertvoll. Sotheby’s schätzt seinen Materialwert auf knapp 9000 Euro. Der historische und der „emotionale Wert“sei aber ungleich höher.
Zudem kamen weitere königliche Stücke aus dem Hause Bourbon-Parma unter den Hammer: Juwelen von Karl X. Philipp, dem letzten Herrscher Frankreichs, der noch den Titel König von Frankreich und Navarra trug, sowie von Marie Antoinettes Mutter, Maria Theresia von Österreich, und Österreichs Kaiser Franz Joseph I.
Bereits am Dienstag wurde in Genf der Diamant „Leonardo da Vinci“versteigert – für einen Rekordpreis von umgerechnet 44,3 Millionen Euro. Experten loben seine intensive rosa Farbe und seine Reinheit. Neuer Besitzer ist der USLuxusjuwelier Harry Winston. Das Unternehmen taufte den Stein in „Winston Pink Legacy“um. Das Gefecht zwischen vier Bietern dauerte nicht einmal zehn Minuten. Der „Pink Legacy“gehörte lange Zeit der Diamantenhändlerfamilie Oppenheimer, die einst den Minenkonzern De Beers leitete. Der Stein wurde vor mehr als 100 Jahren in Südafrika entdeckt und in den 1920er-Jahren verarbeitet.
Aber nicht nur Schmuckstücke wurden versteigert: Am Dienstag kam in Jerusalem ein Brief des Physikers Albert Einstein (1879–1955) an seine Schwester Maja für umgerechnet knapp 28.400 Euro unter den Hammer, wie das Auktionshaus Kedem mitteilte. Einstein verwies in dem Brief bereits im Jahr 1922 auf die Schwierigkeiten für Juden in Deutschland. „Hier sind wirtschaftlich und politisch düstere Zeiten im Anzuge“, schrieb er. Bereits im Vorjahr brachte eine handschriftliche Notiz Einsteins in Jerusalem umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro ein.
Vor wenigen Tagen erreichte ein Rollstuhl des heuer verstorbenen Physikgenies Stephen Hawking bei einer Versteigerung fast das 20-Fache des Schätzpreises und wurde in London für gut 340.000 Euro ersteigert. Eine Kopie seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 1965 ging für rund 670.000 Euro an einen Bieter, wie das Auktionshaus Christie’s auf seiner Website mitteilte.