Einheimische springen Kupferkessel-Wirt bei
„Je suis Kupferkessel“oder #ichbinkupferkessel ist in zahlreichen Facebook-Beiträgen zu lesen. Nach der Aufregung um ein „Merkblatt zur richtigen Frauenhaltung“auf der Herrentoilette des Zeller Restaurants Kupferkessel solidarisieren sich viele Fürsprecher mit Wirt Edwin Kreml, der deswegen Drohungen ausgesetzt war. Vor allem Einheimische würden sich nun auf seine Seite schlagen, sagt er. Ein Facebook-Beitrag des Brucker Werbegrafikers Heli Neumaier wurde zum Beispiel hundertfach geteilt. Er hat am Dienstag kurzerhand ein neues Logo entworfen, um seinen Ärger auszudrücken. Wie berichtet, steht nämlich auch das Sujet des Kupferkessels in der Kritik: Es zeigt einen dunkelhäutigen Koch mit Messer im Mund, der einen nackten, weißen Mann verfolgt.
„Um Gottes Wün! Ziagn’s Ihna wos on!“, heißt es in Neuermaiers Entwurf. „Diese Überempfindlichkeit an sich ist etwas, das mich grundsätzlich nervt“, sagt er zu der Aufregung rund um das „Merkblatt“. Der umstrittene Text „ist halt sein Humor, das war immer so. Das ist der Kupferkessel“, meint Neumaier.
„Da bin ich sehr glücklich darüber“, sagt Edwin Kreml über viele positive Reaktionen. Er hat mittlerweile den Zettel entfernt und mit einer Entschuldigung auf der Internetseite seines Lokals reagiert. „Wir hoffen wirklich, dass uns all diejenigen, die wir mit unserer ,Klo-Lektüre‘ verletzt haben, verzeihen“, heißt es.
Die Polizei ermittelt weiter zu einer Drohung auf Twitter, das Lokal des Zellers anzuzünden. Den Verfasser erwartet ein Verfahren wegen gefährlicher Drohung – sollte er ausgeforscht werden. „Von der IT-Abteilung des Landeskriminalamts haben wir Unterstützung bekommen“, sagt Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl. Der Staatsanwaltschaft obliege es festzustellen, ob die Drohung zudem eine Aufforderung zur Brandstiftung sei.
„Wir werden von der IT-Abteilung des LKA unterstützt.“