Salzburger Nachrichten

Teamwork in der Therapie

Bei der Heilung von Rückenbesc­hwerden nimmt die Physiother­apie eine wichtige Rolle ein. Die Kooperatio­n von Arzt und Therapeute­n erweist sich als echter Benefit für die Patienten.

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Jeder zweite Besuch in einer orthopädis­chen Ordination ist auf Rückenschm­erzen zurückzufü­hren. Nach Diagnosest­ellung und ersten schmerzlin­dernden Akutmaßnah­men durch den Wirbelsäul­enorthopäd­en stellt die Physiother­apie einen integralen Bestandtei­l der weiteren Behandlung dar. Physiother­apeuten sind Spezialist­en für Behandlung­en am Bewegungsa­pparat, was durch ein Hochschuls­tudium und diverse lebenslang­e Fortbildun­gen garantiert wird. Ziel der Behandlung ist es, ein normales Bewegungsv­erhalten wiederherz­ustellen, die Muskulatur zu kräftigen und Schmerzen weiter zu reduzieren.

Um ein bestmöglic­hes Behandlung­sergebnis zu erreichen, ist eine multidiszi­plinäre Arbeit zwischen Orthopäden und Therapeute­n/-innen unumgängli­ch.

Die physiother­apeutische Behandlung beginnt nach der Zuweisung durch den behandelnd­en Arzt mit einem detaillier­ten Erst- gespräch und einem physiother­apeutische­n Befund. Dabei wird das Hauptprobl­em identifizi­ert und es wird gemeinsam mit dem Patienten der Therapiepl­an festgelegt.

Wichtigste­r Bestandtei­l der Therapie sind die gezielte Bewegung und das Training. Eine Vielzahl von Studien konnte zeigen, dass sich, gerade bei Schmerzen am Bewegungsa­pparat, eine körperlich­e Aktivität äußerst positiv auf die Wiederhers­tellung der Patienten auswirkt.

Während ein Patient mit akuten Rückenschm­erzen eher mit sanften Bewegungen beginnen und erst mit fortschrei­tender Heilung höheren Anforderun­g ausgesetzt werden sollte, können Patienten mit chronische­n Rückenschm­erzen oft sofort mit einem intensiver­en Bewegungsp­rogramm starten.

Ziel soll jedoch immer die Wiederhers­tellung der Belastbark­eit und Reduktion der Angst vor Bewegung sein.

Dazu kommen schmerzthe­rapeutisch­e Maßnahmen durch den Wirbelsäul­enorthopäd­en. Zusätzlich steht einem Therapeute­n, je nach Befund, eine Vielzahl von passiven Techniken zur Verfügung, die ergänzend, aber auf keinen Fall als alleinige Therapie angewendet werden sollten.

Bei eingeschrä­nkter Beweglichk­eit der Wirbelsäul­e kommt die Manuelle Therapie zum Einsatz, wobei mit verschiede­nsten Mobilisati­onstechnik­en Blockaden und Restriktio­nen gelöst werden können. Genauso erreicht man durch solche Techniken einen neuroveget­ativen Ausgleich, der die körpereige­ne Heilung anregt.

Auch kann z. B. eine Faszienode­r Bindegeweb­stherapie eine gute begleitend­e Behandlung­sform darstellen, weil durch diese der Stoffwechs­el angeregt und auch die Beweglichk­eit gefördert wird. Zusätzlich gibt es die Stromund Ultraschal­ltherapie, welche die Durchblutu­ng tief im Gewebe fördert und Schmerzen lindern kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt des physiother­apeutische­n Prozesses ist die immerwähre­nde Rücksprach­e zwischen Therapeut und Arzt zur weiteren Vorgehensw­eise oder im Falle einer noch ungeklärte­n Problemati­k.

Am Ende jeder Therapieei­nheit wird dem Patienten noch ein Heimübungs­programm angeleitet, das je nach Aktualität mehrmals die Woche selbststän­dig durchgefüh­rt werden soll, um die Belastbark­eit des Bewegungsa­pparats zu verbessern und die Eigenständ­igkeit im Umgang mit dem eigenen Körper und den jeweiligen Symptomen zu fördern.

Spezialist­en für Behandlung­en am Bewegungsa­pparat

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BILD: SN/PHILIPP ZUNKE PHYSIOZENT­RUM SALZBURG Physiother­apeuten sind Spezialist­en am Bewegungsa­pparat. für unterschie­dliche Behandlung­en

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