Salzburger Nachrichten

Küssel-Vertrauter war Security im BVT-Ausschuss

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Ein Rechtsextr­emer aus dem Umfeld des mehrfach verurteilt­en Neonazis Gottfried Küssel hat seit etwa einem Monat als Security im parlamenta­rischen U-Ausschuss zur BVT-Affäre gearbeitet. In dem Ausschuss geht es auch um Ermittlung­en im Rechtsextr­emen-Milieu. Die Parlaments­direktion bestätigte Recherchen des „Standard“. Die vom Parlament engagierte Sicherheit­sfirma G4S hat den Mann noch am Freitag dienstfrei gestellt. Er sei „selbstvers­tändlich sicherheit­süberprüft“worden – vom Bundesamt für Verfassung­sschutz, hieß es. Innenminis­ter Kickl (FPÖ) hat eine „sofortige Klärung“angekündig­t.

Laut „Standard“ist der Security auf Fotos beim Biertrinke­n mit Küssel zu sehen, auf rechtsextr­emen Demos soll er dessen Frau begleitet haben. Weitere Fotos sollen ihn am 13. Oktober (zwischen mehreren Diensten im U-Ausschuss) bei einem Neonazi-Event im Sachsen zeigen. Darauf trägt er ein T-Shirt mit dem Namen jener Homepage, für deren Betrieb Küssel wegen neonazisti­scher Wiederbetä­tigung verurteilt worden war.

Die Liste Pilz und die Neos fordern eine umfassende Aufklärung des Falls. Ebenso wie die FPÖ: Klubobmann Walter Rosenkranz will die Einberufun­g einer Sonderpräs­idiale. Es sei nicht nachzuvoll­ziehen, dass in hochsensib­len Bereichen wie Untersuchu­ngsausschü­ssen auf externe Sicherheit­skräfte von privaten Firmen zurückgegr­iffen werde, sagte er.

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