Rechnungshof kritisiert Leihgaben in der Albertina
Um im Jahr 2017 die Dauerleihgaben aus der Sammlung Essl übernehmen und präsentieren zu können, musste die Albertina unter anderem ein Depot anmieten. Das kostete Geld – nämlich etwa 2,2 Millionen Euro.
Dafür beantragte die Albertina eine Erhöhung ihrer Basisabgeltung. Das wird in einem Bericht des Rechnungshofs kritisiert. „Die Albertina soll nur Dauerleihgaben übernehmen, die eine wirtschaftliche Ergänzung ihrer Sammlung darstellen können“, heißt es in dem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde. Es sollte auch „keine Abhängigkeit von Mitteln Dritter“passieren.
Mittlerweile wurde aus den Dauerleihgaben eine Schenkung. Diese Änderung passierte während der Prüfung. Im überprüften Zeitraum 2013 bis 2016 gab es in der Albertina Zugänge zur Sammlung in einem Wert von 95,77 Millionen Euro. Der größte Teil – 71,42 Millionen Euro – lag bei Dauerleihgaben. Der Rechnungshof knüpft seine Kritik an einen Vergleich mit der Übernahme der Sammlung Batliner im Jahr 2007. Damals reichte für die Verwaltung und Präsentation der Sammlung eine Erhöhung der öffentlichen Förderungen um 220.000 Euro pro Jahr.
Kritik geübt wird auch an der Praxis, Mitgliedern des Fördervereins des Museums freien Eintritt zu gewähren. Damit entgingen der Albertina von 2014 bis 2016 Einnahmen von 50.000 Euro. Bemängelt wurde, dass für die Praxis dieses Gratiszutritts zunächst keinerlei schriftliche Vereinbarungen vorgelegt werden konnten. Im Zuge der Prüfung wurde das nachgeholt.
Ein Risikopotenzial liege in der mangelnden Inventarisierung der Architektursammlung. Rund 2670 der etwa 50.000 Objekte umfassenden Sammlung sind weder handschriftlich noch im Sammlungsverwaltungssystem verzeichnet.