Salzburger Nachrichten

Eine Brücke, die trennt und verbindet

- Fast zweistündi­ge Folgen sonntags jeweils ab 22.00 Uhr im ZDF.

„SN“steht für Saga Norén – und diese Abkürzung ist auch auf die Tasse geprägt, die von der Kommissari­n selbst getöpfert wurde. Sie sitzt im Gefängnis, verurteilt wegen Mordes an ihrer Mutter. Sofia Helin spielt diese verschloss­ene, am Asperger-Syndrom, einer milden Art von Autismus, leidenden Ermittleri­n, die auch die jüngste und finale Staffel der wahrschein­lich neben „Kommissari­n Lund“originells­ten nordischen Kriminalse­rie prägt.

Aller guten Dinge sind vier – sagten sich die kreativen Köpfe hinter der „Brücke“. Diese Reihe lebt wesentlich davon, dass Ermittler zweier Länder, aus Dänemark und Schweden, zusammenar­beiten, geografisc­h getrennt nur durch die mächtige Öresundbrü­cke zwischen Malmö und Kopenhagen.

Saga Norén sitzt also vorerst hinter Gittern, aber schon bald kommt sie frei und kann in den aktuellen Fall eingreifen.

Kein Qualitätsm­erkmal fehlt. Die besonderen Perspektiv­en, die nüchterne, fast trockene Handlung mit der introverti­ert-intensiven Ermittleri­n, die unruhige Tonspur im Hintergrun­d: Diese Mixtur ist suggestiv, wenn Erzähltemp­o und vielschich­tige Aufbereitu­ng den Zuschauer erst einmal in Bann gezogen haben.

Die Direktorin einer Ausländerb­ehörde wird unter der Brücke gesteinigt aufgefunde­n. Verdächtig ist ein Iraner, der in seine Heimat abgeschobe­n werden soll. Liegt der Fall aber wirklich so, wie es den Anschein hat? Spannung zählt zu den zuverlässi­gen Komponente­n auch in der abschließe­nden Staffel dieses Thrillers. Die Brücke – Das Finale.

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