Brennt die Luft, taugt es Schlager
Salzburgs Xaver Schlager gehört auch im ÖFB-Team die Zukunft.
WIEN. Die Aussage von Marko Arnautovic war bezeichnend. „Der Pass von Xaver wäre ideal gewesen, dann wäre ich allein vor dem Tor gestanden.“Es war nämlich vor allem Xaver Schlager zu verdanken, dass das österreichische Nationalteam nach einer ganz schwachen Leistung erst nach der Pause besser ins Spiel kam. Der Youngster von Red Bull Salzburg imponierte mit seiner unerschrockenen Spielweise und agierte frech drauf los. Auch wenn bei dem 21-Jährigen nicht alles nach Wunsch klappte: Der Blondschopf probierte zumindest, mutig zu spielen und Akzente zu setzen.
Die Szene, die Arnautovic ansprach, war sinnbildlich für den frischen Wind, den der 21-jährige Schlager vor allem in der ersten Phase nach seiner Einwechslung ins ÖFB-Spiel brachte. Schlager war an diversen gefährlichen Szenen beteiligt, so bereitete er etwa auch den Seitfallzieher von Arnautovic vor.
Schon am Sonntag in Nordirland werden Typen wie Schlager von der ersten Minute an gefragt sein. Dort ist auch eine gewisse Unbekümmertheit gefragt. Man muss sich in einer hektischen Atmosphäre durchsetzen können. Und Schlager taugt es, wenn die Luft brennt. „Es macht Spaß, mit Intensität Fußball zu spielen. Es gibt im Spiel Aktionen wie eine Rudelbildung oder man schimpft mal den Gegner, das gehört einfach dazu. Das macht es interessant: Wer lässt sich provozieren? Wer nicht? Wer spielt seine Stiefel weiter normal runter?“Schlager bleibt dann richtig cool. Solche Typen sind in der bevorstehenden EM-Qualifikation gefragt. „Man muss immer gelassen bleiben und drüberstehen“, erklärte Schlager und nennt ein Beispiel: „Atlético Madrid hat das mit Trainer Diego Simeone, der viel von der Seitenauslinie wild gestikuliert, perfektioniert. Die Spanier können jede Mannschaft aus der Ruhe bringen. Solche Dinge sind manchmal spielentscheidend. Diese kleinen Unachtsamkeiten, weil du dich kurz davor aufgeregt hast, und dann fällt ein Tor.“Schlager wirkt trotz seiner Jugend bereits hoch professionell. Dass der offensivstarke Bulle beste Chancen besitzt, demnächst auch ein Stammspieler im Nationalteam zu werden, ist längst kein Geheimnis. Diesem Ziel ist er seit Donnerstag einen Schritt näher.