Kommt Tempo 140 auch in Salzburg?
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) will den Test auf zwei- und vierspurige Autobahnen ausdehnen. In Salzburg käme die A1 Richtung Linz infrage.
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bilanzierte nach dreieinhalb Monaten Probelauf für Tempo 140 in Niederösterreich und Oberösterreich positiv: Die Geschwindigkeit der Autofahrer habe auf den beiden Teststrecken durchschnittlich 2 bis 4 km/h zugenommen. Der Schadstoffausstoß von Kohlendioxid bzw. Stickoxiden legte bei Messungen um ein bzw. zwei Prozent zu.
Nun will Hofer den Test ausdehnen und wissen: „Wie sieht es auf einer zweispurigen und auf einer vierspurigen Strecke aus?“Die Asfinag wird in den kommenden Monaten mit externen Experten nach möglichen Strecken suchen. Die Salzburger FPÖ will ihre Kontakte ins Ministerium spielen lassen. „Es hat bereits informelle Gespräche mit Fachreferenten gegeben. Es wäre eine großartige Chance für Salzburg, in den Testbetrieb aufgenommen zu werden“, ließ FPÖ-Klubobfrau Marlene Svazek wissen. Die Tauernautobahn (A10) dürfte von vornherein ausscheiden. Zwischen Salzburg und Golling sind Beschränkungen nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft im Weg. Innergebirg sind es vor allem Tunnels, die bestehende 130km/h-Abschnitte immer wieder unterbrechen. Deshalb schlagen die Salzburger Freiheitlichen die Westautobahn (A1) zwischen dem Großraum Salzburg und der oberösterreichischen Landesgrenze vor. Der betreffende Abschnitt ist laut Asfinag Richtung Salzburg neun Kilometer lang, Richtung Linz sind es 14 Kilometer. Auch ein Test über die Landesgrenze hinaus wäre grundsätzlich kein Hindernis, heißt es.
Der Kfz-Sachverständige Gerhard Kronreif hat bei Tempo 140 auf zweispurigen Autobahnabschnitten keine Bedenken. „Was die Verkehrssicherheit betrifft, erwarte ich mir keine messbare Verschlechterung wegen einer Erhöhung der erlaubten Geschwindigkeit um 10 km/h“, sagt Kronreif. Er verweist auch auf die vorläufigen Testergebnisse auf den Abschnitten auf der A1 in Niederösterreich und in Oberösterreich. „Das Geschwindigkeitsgefüge insgesamt ändert sich dadurch gar nicht so maßgeblich.“Kronreif rechnet zudem damit, dass auf zweispurigen Strecken wegen der Lkw und des Verkehrsaufkommens generell die Höchstgeschwindigkeit ohnehin seltener gefahren werden könne als auf drei- und vierspurigen Streckenabschnitten.
„10 km/h wirken sich auf die Sicherheit nicht aus.“