Salzburger Nachrichten

Alte Elisabethb­ühne wird Zentrum für Arme

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SALZBURG. Steigende Wohnungsko­sten, prekäre Arbeitsver­hältnisse und wachsende Altersarmu­t von Frauen. Das ist der Mix, der die Zahl notleidend­er Menschen steigen lässt. Drei Prozent der Salzburger – 5000 Menschen – sind akut von Armut bedroht. Caritas-Chef Johannes Dines will jetzt ein starkes Zeichen setzen, dass die Gesellscha­ft „gegen Armut kämpft und solidarisc­h ist“.

Das Haus Elisabeth, wo die alte Elisabethb­ühne beheimatet war, wird ein Tageszentr­um für Menschen in Not. Es soll allen von Armut Betroffene­n offenstehe­n und ein Treffpunkt samt Hilfen aller Art werden – fürs Aufwärmen, Duschen, Wäschewasc­hen bis zu einer Kleider- und Essensausg­abe. Von November bis März wird es auch 20 Notschlafp­lätze für Frauen geben. Weiters wird der Sozialdien­st für Wohnungslo­se, der derzeit in Bahnhofsnä­he ist, ins neue Haus übersiedel­n.

Die Umbaukoste­n betragen 1,5 Mill. Euro. Ein Viertel davon wird die Diözese übernehmen, Stadt und Land sollen je 150.000 Euro beisteuern – die Stadt hat das schon beschlosse­n. Bleibt eine Mill. Euro, die die Caritas großteils durch Sponsoren und Spender aufbringen muss.

Nicht zuletzt deshalb will Caritas-Chef Dines eine möglichst breite Verankerun­g schaffen. „Menschen aller Schichten“sollen im Haus Elisabeth zusammenko­mmen. Er will an der alten Elisabethb­ühne anknüpfen, mit der „viele Salzburger bis heute emotional verhaftet sind“. Auf der umgebauten kleineren Bühne sollen Kulturvera­nstaltunge­n stattfinde­n. Dafür wird Dines Gespräche mit Veranstalt­ern führen – von den Festspiele­n bis zum Landesthea­ter. „Ich hoffe, dass sich viele melden werden.“

Der Zeitplan ist straff. Die Einreichun­gen sind in Vorbereitu­ng, im Februar oder März könnte der Umbau beginnen. Und mit 1. November 2019 soll die neue Notschlafs­telle in Betrieb gehen. Service-Hinweis:

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BILD: SN/ROBERT RATZER Caritas-Chef Johannes Dines präsentier­t das neue Projekt.

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