Bei den Eisenbahnern stehen die Signale weiter auf Rot
Bei den Warnstreiks blieben 100.000 Fahrgäste auf der Strecke. Am Montag scheiterte auch die neunte Runde der Lohnverhandlungen. Nun drohen Gewerkschafter mit längeren Streiks.
Neun Verhandlungsrunden und zwei Stunden Warnstreiks – deren Folgen noch Stunden später zu spüren waren – reichten nicht aus, um sich auf einen neuen Kollektivvertrag (KV) für die rund 40.000 Eisenbahn-Mitarbeiter zu einigen. Montagvormittag waren die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer geplanten „letzten Verhandlungsrunde“ zusammengetroffen, zu Mittag trennten sie sich ohne eine Einigung. Die Gewerkschaft stellte weitere Streiks in Aussicht.
Ungeachtet der laufenden Gespräche hatte die Dienstleistungsgewerkschaft vida an dem angekündigten Warnstreik ab 12 Uhr festgehalten. Die ÖBB sahen sich veranlasst, „aus Gründen der betrieblichen Sicherheit“den Zugverkehr „vorübergehend einzustellen“. Geschätzt 100.000 Fahrgäste waren von den Störungen im Zugbetrieb betroffen. Insgesamt standen 670 Bahngarnituren im ganzen Land: 70 Züge im Fernverkehr und 600 im Nahverkehr. Am stärksten betroffen waren die ÖBB, aber auch private Konkurrenten wie die West- bahn, die auf dem ÖBB-Netz operieren, mussten den Betrieb einstellen. Eine Einigung liegt weiter in der Ferne. Die Arbeitgeber sprachen von einem „substanziell verbesserten Angebot“, in dem Gewerkschafter freilich einen „umfangreichen Forderungskatalog“ausmachten. Einen Termin für neue Verhandlungen gibt es nicht.