Salzburger Nachrichten

Hubert von Goisern als Liedpate fürs Volksliedw­erk

- SN, APA

Sieben Lieder sollen österreich­ische Schülerinn­en und Schüler künftig zum Singen animieren. Ausgewählt wurden sie von Hubert von Goisern, der „Amazing grace“als „A so a Segen“auch auf Deutsch umgedichte­t hat. Die weiteren Titel: „O du lieber Augustin“, zwei Jodler, das Scherzlied „Und jetzt gang i ans Petersbrün­nele“, das Gstanzllie­d „Der Weg zu mein’ Dirndle is stoanig“und Gstanzlsin­gen nach verschiede­nen Melodien.

„Komm, wir singen!“, heißt das vor einem Jahr gestartete Projekt des Österreich­ischen Volksliedw­erks. Schulen waren aufgeforde­rt, Lieder für ein gemeinsame­s Repertoire vorzuschla­gen, das künftig besonders propagiert und gepflegt werden soll. 2040 Schüler, 190 Lehrperson­en und 60 Referenten und Ensembles hätten sich an Schulproje­kten beteiligt und insgesamt 400 Liedvorsch­läge eingebrach­t, hieß es Montag bei einem Pressegesp­räch in Wien. Aus den Mehrfachne­nnungen hat Schirmherr und „Trägerrake­te“Hubert von Goisern seine Auswahl getroffen, einzig der „Lärchenjod­ler“sei ihm dabei ein persönlich­es Anliegen gewesen, sagte der Musiker.

Nicht alles, was mehrfach gewünscht war, findet sich nun auf der Liste: „The Lion Sleeps Tonight“aufzunehme­n sei aus Rechtegrün­den nicht möglich gewesen, Goiserns eigenes „Weit, weit weg“habe er wie „Brenna tuats guat“bewusst draußen gelassen: „Das wär’ mir zu persönlich gewesen“, sagte der Musiker, der durchkling­en ließ, dass seine Auswahl bei einem eigenen Projekt anders gewesen wäre. Dann wären wohl auch schwierige­re Melodien und kritischer­e Texte aufgenomme­n worden.

Bedenken, ob mit der getroffene­n Auswahl der in heimischen Klassenzim­mern herrschend­en Diversität nicht zu wenig Rechnung getragen werde, begegnet Goisern mit dem Hinweis, dass es eben „Österreich­isches Volksliedw­erk“und nicht „Europäisch­es Volksliedw­erk“heiße. „Wir haben eben eine gewisse Eigenart. Den kleinsten gemeinsame­n Nenner zu suchen hätte dem Projekt nicht genützt.“Diversität und Interkultu­ralität seien in den Lehrplänen nicht unterbelic­htet, versichert­e der oberösterr­eichische Ex-Landeshaup­tmann Josef Pühringer, Präsident des Österreich­ischen Volksliedw­erks.

Irene Egger, Volksliedw­erk-Geschäftsl­eiterin, verwies darauf, dass etwa zu den Melodievor­lagen der Gstanzln Texte in den unterschie­dlichsten Sprachen gesungen werden können. Projekte wie „Jodeln macht Schule“, bei dem in Vorarlberg jodelähnli­che Techniken aus anderen Kulturen untersucht wurden, oder „Volkslied remix“, bei dem man sich im Kärntner Sittersdor­f auch mit dem Lied vom Petersbrün­nele sowohl in deutscher als in slowenisch­er Sprache beschäftig­t habe, sind dabei Vorbilder.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria