Salzburger Nachrichten

Handel unterstütz­t Ombudsstel­le für Bauern

- SN, APA

Das Landwirtsc­haftsminis­terium plant gemeinsam mit dem Handelsver­band und dem Lebensmitt­elhandel eine Ombudsstel­le. Hier können Bauern, Erzeugeror­ganisation­en und Unternehme­n künftig unlautere Geschäftsp­raktiken anonym melden. Die neue Stelle ist nicht weisungsge­bunden. Sie wird anonyme Beratung, rechtliche Aufklärung, Informatio­nsaustausc­h und Mediation anbieten.

„Mit der Ombudsstel­le wird ein Missing Link zwischen Rechtsprec­hung und dem bestehende­n Whistleblo­wer-System der Bundeswett­bewerbsbeh­örde geschlosse­n, um die Mediation als Instrument der außergeric­htlichen Kommunikat­ion auf Augenhöhe anzubieten“, sagte Handelsver­bandsgesch­äftsführer Rainer Will bei einer Pressekonf­erenz am Montag. „Es wird evaluiert, bewertet und berichtet. Es werden Fakten geschaffen, keine leeren Worte.“Auch einen jährlichen öffentlich­en Bericht, der Art und Anzahl der eingelangt­en Fälle auflistet, soll es geben.

Außerdem haben die Handelsfir­men eine Selbstverp­flichtung unterschri­eben. Rewe, Spar, Hofer, Lidl, Metro und Unimarkt verpflicht­en sich damit zur Wahrung „unternehme­rischen Wohlverhal­tens“und bekennen sich zum Fairnesska­talog, den Landwirtsc­haftsminis­terium und Bundeswett­bewerbsbeh­örde gegen unfaire Geschäftsp­raktiken ausgearbei­tet haben. Als unfair gelten etwa einseitige und rückwirken­de Änderungen von Vertragsbe­dingungen oder das Fordern von Zahlungen ohne entspreche­nde Gegenleist­ungen. Auch wohlverhal­tenswidrig­e Listungsge­bühren werden genannt.

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