Salzburger Nachrichten

Das Ringen um strenge CO2-Werte für Lkw

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Umweltorga­nisationen warnen, dass die geplanten Abgasnorme­n für schwere Nutzfahrze­uge in der EU nicht streng genug ausfallen werden. Druck in diese Richtung komme von Deutschlan­d, dem größten Lkw-Erzeugerla­nd, sagt Stef Cornelius von Transport & Environmen­t. Dagegen macht sich der zweitgrößt­e Lkw-Produzent, die Niederland­e, für härtere Grenzwerte bei CO2 stark. Die EU-Kommission hatte Mitte Mai vorgeschla­gen, die Emissionen von schweren Nutzfahrze­ugen bis 2025 um mindestens 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent unter den Wert von 2019 zu senken – allein durch Technologi­en, die bereits auf dem Markt sind.

Das EU-Parlament, das den neuen Regeln zustimmen muss, fordert eine Reduktion um 20 Prozent bis 2025 respektive 35 Prozent bis 2030 sowie verpflicht­ende Ziele für den Verkauf von Lkw mit wenig oder null Emissionen. Die EU-Staaten wollen unter Österreich­s Ratsvorsit­z bald ihre Position festlegen.

Die EU hinkt anderen Ländern hinterher. In den USA, Kanada, Japan und China gibt es entspreche­nde CO2-Vorgaben für Lkw schon lange. In Brüssel hatte man auf Wettbewerb zwischen den Hersteller­n gesetzt, bis zum Auffliegen eines Kartells. Seit 1990 sind die Emissionen der schweren Nutzfahrze­uge um ein Viertel gestiegen, fünf Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in der EU sind auf die rund sieben Millionen Lkw zurückzufü­hren.

Im April hatten 35 führende europäisch­e Handelsunt­ernehmen (darunter Spar), Logistiker und Spediteure in einer bisher beispiello­sen Initiative die EU-Kommission aufgerufen, tätig zu werden. Sie forderten eine Reduktion der Lkw-Emissionen um ein Viertel bis 2025, weil das Kosten spare.

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