Salzburger Nachrichten

140 Grindwale gestrandet

Die Tiere verendeten qualvoll oder mussten eingeschlä­fert werden.

- SN, dpa

In Neuseeland sind mehr als 140 Grindwale gestrandet und zum Teil qualvoll verendet. Die Meeressäug­er wurden am Wochenende an einem einsamen Strand von Stewart Island an Land getrieben; das ist die südlichste Insel des Pazifiksta­ats. Nach Angaben der Umweltschu­tzbehörde DOC vom Montag war etwa die Hälfte von ihnen schon tot. Die anderen mussten eingeschlä­fert werden. Über den Grund für die Massenstra­ndung wird gerätselt.

Ein Wanderer entdeckte die Tiere am Samstagabe­nd in der einsamen Küstengege­nd. Anfangs wurde versucht, die noch lebenden Wale zurück ins offene Meer zu bugsieren – jedoch ohne Erfolg. Schließlic­h entschloss man sich, auch die übrigen Tiere zu töten. Der Wal-Experte Ren Leppens vom DOC sprach von einer „Entscheidu­ng, die einem das Herz zerreißt“. Die Kadaver lagen dann über mehrere Hundert Meter verstreut im Sand. Nach ersten Erkenntnis­sen handelt es sich um zwei verschiede­ne Herden, was die Sache noch rätselhaft­er macht. In Neuseeland kommt es immer wieder vor, dass sich Wale an Strände verirren. Nach Einschätzu­ng von Experten geschieht dies meist, weil sich ein Leittier verletzt oder erkrankt, den Orientieru­ngssinn verliert und die anderen ihm folgen. Bei zwei verschiede­nen Herden ist dies aber unwahrsche­inlich.

Manchmal geraten Wale jedoch auch in eine Strömung oder werden von Haien angegriffe­n und versuchen, sich in seichte Gewässer zu retten. Andere Vermutunge­n reichen dahin, dass das sensible Ortungssys­tem der Tiere durch Elektrosig­nale gestört wird. Grindwale – auch Pilotwale genannt – werden bis zu acht Meter lang und bis zu drei Tonnen schwer. Im Februar des Vorjahres waren in Neuseeland sogar mehr als 300 solcher Wale gestrandet und verendet.

 ?? BILD: SN/AFP/NEW ZEALAND DEPARTMENT OF CONSERVATI­ON ?? Die gestrandet­en Grindwale.
BILD: SN/AFP/NEW ZEALAND DEPARTMENT OF CONSERVATI­ON Die gestrandet­en Grindwale.

Newspapers in German

Newspapers from Austria