Bürger werden auf Blei getestet Blut- und Harnproben in steirischem Ort sind auf freiwilliger Basis.
Nach Bekanntwerden erhöhter Bleikonzentrationen im Boden der Ortschaft Schrems in der Gemeinde Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung) Mitte Oktober werden nun auf freiwilliger Basis Blut- und Harnproben der Bewohner des betroffenen Areals genommen. Auch in benachbarten Bereichen wurden bei Bodenuntersuchungen erhöhte Werte festgestellt, sagte Bürgermeister Johannes Wagner.
Die ursprünglich gemeldete Verdachtsfläche von 15.000 m2 wurde im Zuge der weiteren geologischen Untersuchungen auf die umliegenden Grundstücke ausgeweitet und verdoppelt. „Auch in diesen Randgebieten wurden erhöhte Werte festgestellt“, sagte Wagner. Rund 70 Menschen leben in Schrems auf dem Areal eines früheren Bergbaubetriebs, der Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen wurde. Die Untersuchungen sollen bis Jahresende beendet werden.
„Seit dem 23. Oktober laufen Erhebungen über die Lebens-, Arbeitsund Ernährungsgewohnheiten der betroffenen Personen“, schilderte Amtsarzt Thomas Amegah vom Referat Umweltmedizin des Landes. Die Analysen im Labor werden mehrere Wochen dauern. Die Bleikonzentrationen lassen zwar keine akuten Vergiftungserscheinungen befürchten, chronische Belastungen können jedoch vorerst nicht ausgeschlossen werden. Elisabeth Winkler von der Abfallund Abwassertechnik des Landes bestätigte einen ORF-Bericht vom Dienstag nach Ausweitung der Verdachtsfläche. Die Untersuchungen der Quellen in dem Gebiet hätten keine Auffälligkeiten gezeigt. Auch das Grundwasser werde noch genau kontrolliert. Die Stimmung im Ort sei gelassen, so Bürgermeister Wagner.