Aus 40 Finanzämtern wird eines
Standorte bleiben großteils erhalten, Bescheide sollen schneller ergehen.
In Österreichs Finanzverwaltung sollen Verfahren schneller abgeschlossen und Entscheidungen vereinheitlicht werden. Mit diesem Anspruch macht sich Finanzminister Hartwig Löger an den Umbau der Steuer- und Zollverwaltung, die ab Anfang 2020 in Kraft sein soll.
Künftig wird es österreichweit nur mehr ein Finanzamt geben, aus den 40 Finanzämtern, die derzeit als selbstständige Behörde agieren, werden 32 Dienststellen. Die Mehrzahl der Standorte bleibt somit erhalten, welche geschlossen werden, wird laut Löger und Staatssekretär Hubert Fuchs erst entschieden.
Das Finanzamt Österreich agiert als zentrale Behörde und soll die Arbeit gleichmäßiger auf die Filialen in den Regionen verteilen. Das soll vor allem bei den Massenverfahren wie der Arbeitnehmerveranlagung oder der Familienbeihilfe eine Entlastung bringen und damit schnellere Entscheidungen bringen.
Zudem erhöht sich laut Löger die Rechtssicherheit, weil Steuertatbestände künftig österreichweit einheitlich ausgelegt werden Ein Bescheid soll im Durchschnitt dann in weniger als 20 Tagen ergehen, derzeit sind es bei der Arbeitnehmerveranlagung 23,9, bei der Familienbeihilfe 22,6 und der betrieblichen Veranlagung 22,7 Tage, sagte Löger.
Wie hoch die Einsparungen aus der Verwaltungsreform sind, ließ Löger offen. Er verwies darauf, dass in den nächsten drei bis sieben Jahren jährlich bis zu 600 Finanzbeamte in Pension gehen, es werde aber nur jede dritte Stelle nachbesetzt.
Auch im Zoll wird die Verwaltung gestrafft, aus neun Zollämtern wird eines. Daneben soll es künftig noch drei Ämter geben, eines für Großbetriebe, eines für die Betrugsbekämpfung und eines für die Prüfung lohnabhängiger Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge.