Trump attackiert General Motors
Der US-Autoriese GM will fünf Werke schließen und bis zu 15.000 Jobs abbauen. Für US-Präsident Donald Trump ist der angekündigte Sparkurs ein Schlag gegen seine Handelspolitik. Entsprechend wütend ist er.
Die geplante Streichung Tausender Arbeitsplätze und die mögliche Schließung mehrerer Werke beim größten USAutobauer General Motors (GM) bringen Präsident Donald Trump in Rage. Der Regierungschef reagierte äußerst verärgert auf die Ankündigungen des GM-Managements, erheblich Stellen abzubauen, und drohte mit Konsequenzen.
„Sie sollten dort verdammt noch mal schnell eine neue Fabrik eröffnen“, sagte Trump dem „Wall Street Journal“zum bevorstehenden Aus eines großen Standorts im Bundesstaat Ohio. Er habe GM-Chefin Mary Barra erklärt, sie habe „ein Problem“, sollte das Werk dauerhaft geschlossen bleiben. Er habe Barra außerdem aufgefordert, die Autoproduktion in China zu stoppen. Vor Reportern in Washington erklärte Trump, die USA hätten viel für GM getan – und man sei in der Lage, großen Druck auf den Konzern mit Hauptsitz in Detroit auszuüben.
GM will die heimische Produktion drosseln und deshalb Personal entlassen sowie einige Fertigungsstätten dichtmachen. Als Hauptgründe gelten der schwächelnde US-Absatz bei kleinen Pkw und gestiegene Materialkosten. Wichtige Vorprodukte für die Autoindustrie wurden aber etwa auch durch die von Trump selbst eingeführten Sonderzölle auf Stahl teurer.
Das Sparprogramm bei GM soll die Kosten bis 2020 um rund 4,5 Mrd. Dollar drücken. Barra begründete das Vorhaben mit sich verändernden Marktbedingungen. Auch GM muss Milliarden in den Ausbau der Elektromobilität stecken. Erzrivale Volkswagen hatte kürzlich einen riesigen Investitionsplan aufgesetzt, die japanischen und südkoreanischen Konkurrenten sind ebenfalls im Rennen. Das Geld hierfür müssen die Autokonzerne zusätzlich verdienen und teils an anderen Stellen einsparen.
GM will deshalb verkaufsschwache Modelle einstellen und sich künftig stärker auf innovative Bereiche wie E-Autos und das autonome Fahren konzentrieren. In den USA und Kanada könnten bis Ende 2019 fünf Werke geschlossen werden – rund 6000 Arbeiter würden ihre Jobs verlieren. Zudem soll der Betrieb in zwei internationalen Werken eingestellt werden. In Summe geht es laut US-Medien um bis zu 15.000 Beschäftigte. In Nordamerika soll die Zahl der Angestellten um 15 Prozent gekappt werden.
Aus dem chronisch defizitären Europa-Geschäft mit der deutschen Ex-Tochter Opel und der britischen Marke Vauxhall hatte sich GM schon 2017 verabschiedet. Der USKonzern musste beim Verkauf an die französische PSA-Gruppe 6,2 Mrd. Dollar (5,5 Mrd. Euro) draufzahlen. Zuletzt liefen die Geschäfte bei GM eigentlich rund. Im Sommerquartal stieg der Umsatz um 6,4 Prozent, der Nettogewinn betrug 2,5 Mrd. Dollar.
„Sollen die Produktion in China stoppen.“Donald Trump, US-Präsident