Salzburg gegen Leipzig ist auch ein Familienduell
Würde Herbert Ilsanker jubeln, wenn sein Sohn Stefan ein Tor erzielt? Und wem drückt Mama Christa die Daumen?
SALZBURG. Es ist schon eine außergewöhnliche Konstellation, die im Profifußball selten bis gar nie vorkommt: Das Europa-League-Duell morgen, Donnerstag (18.55 Uhr), zwischen Salzburg und Leipzig ist auch ein Duell zwischen Vater und Sohn. Herbert Ilsanker, 51-jähriger Tormanntrainer bei Red Bull Salzburg, spielt gegen seinen 29-jährigen Sprössling Stefan Ilsanker, der mit den Salzburgern Meister und Cupsieger wurde und seit 2015 für RB Leipzig kickt. „Klar ist das etwas Besonderes, für uns alle in der Familie“, sagt Vater Herbert, der allerdings vergebens auf innerfamiliäre Unterstützung hofft. „Meine Frau hilft zum ,Buam‘, was nicht zwingend heißen muss, dass sie auch für Leipzig die Daumen drückt“, erzählt Herbert, der beim Versuch, seiner Frau ein wenig Lokalpatriotismus einzuimpfen, jedoch erfolglos bleibt. Im Stadion wird Christa Ilsanker im Leipzig-Trikot sitzen. „Das mache ich immer so und ist eine Art Talisman. Stefan schenkt mir immer als Erste sein Trikot, sobald ein neues auf dem Markt ist“, betont Mama Christa.
So außergewöhnlich die Situation im Hause Ilsanker ist, gesprochen wurde im Vorfeld nicht viel über das Duell der beiden Red-BullClubs. „Auch wenn man es kaum glauben mag, daheim ist Fußball nicht das Gesprächsthema Nummer eins“, sagt Herbert Ilsanker grinsend. Er werde seinem Sohn vor dem Anpfiff selbstverständlich alles Gute wünschen, sagt „Ilse“. Aber würde er auf der Trainerbank der Salzburger auch jubeln, wenn Stefan ein Tor für Leipzig erzielt? „Natürlich nicht, das wäre fehl am Platz. Abgesehen davon weiß ich ja gar nicht, ob er spielen wird. Es wird nichts verraten. Da ist jeder seinem Club gegenüber total loyal.“ Internet: Testen Sie Ihr Wissen zum Stallduell im Quiz: www.sn.at/sport