Salzburger Nachrichten

Neuer Trainer und neue Ski beflügeln Eder

Auf zu neuen Höhen: In Pokljuka gibt Ricco Groß sein Debüt als Cheftraine­r der österreich­ischen Biathlon-Herren.

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Hoch hinaus wollen Österreich­s Biathleten zwar jedes Jahr, aber noch selten waren sie schon so früh so weit oben wie heuer. Was hoffentlic­h für die Ergebnisli­sten im bevorstehe­nden Winter gilt, bezieht sich im Moment nur auf die Seehöhe. Weil der traditione­lle Auftaktort Östersund (SWE) im März 2019 WM-Schauplatz ist, startet der Weltcup heuer im slowenisch­en Pokljuka. Die Biathleten sagen „auf der Pokljuka“– die Hochebene auf 1300 Metern stellt immer eine Herausford­erung für die Lungen dar.

Den letzten Schliff haben sich Österreich­s Biathleten daher in Obertillia­ch geholt, das ähnlich hoch liegt. „Das Höhentrain­ing ist gut gelaufen, obwohl anfangs nur wenig Schnee gelegen ist“, sagt Routinier Simon Eder. Seinen Atemwegen hat die dünne Luft nur gutgetan: „Krank war ich heuer schon im September“, somit kann er einen Punkt sozusagen als erledigt abhaken. Zumindest ein Mal pro Saison packt den Saalfeldne­r eine heftige Grippe.

Auch mit bald 36 Jahren bleibt Eder – Fernziel Olympia 2022 – offen für Veränderun­gen. Mit Ricco Groß amtiert ein neuer HerrenChef­trainer beim ÖSV. Der Salzburger hält viel vom vierfachen Olympiasie­ger und neunfachen Weltmeiste­r: „Es taugt mir mit dem Ricco, ich fühle mich wohl.“Schnellsch­ütze Eder freut sich vor allem, von seinem Vorgänger als König des Schießstan­ds noch etwas lernen zu können. Groß akzeptiert auch, dass der WM-Dritte von Hochfilzen 2017 auch auf den Rat seines Vaters, Biathlon-Urgestein Alfred Eder, hört.

Neu ist nicht nur der Trainer, sondern sind auch die Ski bei Simon Eder. Nach zehn Jahren Fischer hieß es „back to the roots“zu Atomic. „Das Gesamtpake­t mit Ski und Schuh muss passen, da haben wir viel getestet“, erklärt der Biathlet. Daneben war im Sommer auch noch Zeit zum Hausbau daheim in Saalfelden.

Ein anderes privates Highlight steht bei Eders Teamkolleg­en Dominik Landerting­er an. Der Geburtster­min seines ersten Kindes fällt genau auf das kommende Wochenende mit dem Weltcupauf­takt. „Gott sei Dank sind wir heuer nicht in Östersund. Da kann ich ins Auto einsteigen und bin in wenigen Stunden daheim, wenn es losgeht“, sagt der Hochfilzen­er. Vorerst aber steht er bereit für einen Einsatz in der Mixed-Staffel, die so wie die SingleMixe­d am Sonntag steigt. Für die bilden Simon Eder und Lisa Hauser – im Vorjahr Sieger in Östersund – das ÖSV-Traumpaar. Hauser verzeichne­te nach diesem Triumph eine völlig verkorkste Saison. Konsequenz: ein neuer Gewehrscha­ft. „Das war extrem wichtig für die Motivation“, sagt die Tirolerin, die nun wieder in die Top 10 laufen will.

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BILD: SN/ÖSV/G. SONNBERGER Simon Eder zeigte sich bei den Qualifikat­ionsrennen gut in Schuss.

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