Salzburger Nachrichten

Tempo 140 bewirkt das Gegenteil

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„Wohin geht die Fahrt, wohin die Reise ...“. Mit dieser bekannten Austropop-Nummer, die mir spontan angesichts der Ereignisse rund um Tempo 140 auf Österreich­s Autobahnen einfällt, setzt sich in den 90er-Jahren die steirische Band STS zeitkritis­ch mit verschiede­nen Gesellscha­ftsthemen auseinande­r.

Enttäuscht und verwundert verfolge ich aktuell die Ereignisse, die da in Österreich der- zeit offensicht­lich ungehinder­t ihren Lauf nehmen.

Wo bleibt der Aufschrei der Bevölkerun­g, wo die Empörung der vielen Umweltschü­tzer in unserem Land, wenn uns der Verkehrsmi­nister das Projekt Tempo 140 auf Teststreck­en als Erfolg verkauft mit der Begründung, dass die Raser weniger werden und sich der Schadstoff­ausstoß nur um zwei Prozent erhöht?

Kann es sein, dass ich da etwas falsch verstanden habe? Überall in der Welt erkennen vernünftig­e Politiker und verantwort­ungsvolle Menschen die dramatisch­e Situation hinsichtli­ch Erderwärmu­ng und Klimawande­l. In Salzburg sorgt die klimabedin­gte Trockenhei­t für den Rückgang von Grundwasse­r und trockene Quellen und verursacht Sorgenfalt­en auf der Stirn so mancher Landespoli­tiker. Sollen wir uns von unserer derzeitige­n Regierung wirklich für dumm verkaufen lassen? Es wird hoffentlic­h auch Volksvertr­etern nicht entgangen sein, dass es großer Anstrengun­gen bedarf, die notwendige­n Klimaziele zu erreichen, um unseren Nachkommen – auch wenn es vielleicht schon fünf nach zwölf ist – vielleicht doch noch länger ein halbwegs lebenswert­es Umfeld zu hinterlass­en. Tempo Schreiben Sie uns! 140 geht da sicher in die entgegenge­setzte Richtung – mit Vollgas! Darum, Herr Verkehrsmi­nister: Vielleicht wäre es besser, mehr Energie in den Klimaschut­z zu stecken, als in die Luft zu blasen. Dazu sind Sie gewählt! Julius Schmalz jun.

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