Salzburger Nachrichten

So würde Bauen deutlich billiger

Durch das Streichen technische­r Normen könnte man um rund 10 Prozent günstiger bauen, sagen Experten. Noch hat die Politik nichts davon realisiert.

- STEFAN VEIGL

SALZBURG. Würde man für 30 geförderte Mietwohnun­gen nur zwei statt der derzeit vorgeschri­ebenen drei Lifte bauen, würde das 42.000 Euro sparen. Oder anders ausgedrück­t 43 Euro pro Quadratmet­er Wohnnutzfl­äche bzw. fast zwei Prozent der Baukosten. Würde man bei einem Balkon statt einer Stahlbeton­platte samt Fußbodenau­fbau eine Fertigteil­konstrukti­on machen, würde man 39 Euro/m2 Wohnnutzfl­äche einsparen. Und würde man wie in der Steiermark Balkone ohne Brand- und Schallschu­tzauflagen anbauen dürfen, würde man sogar 55 Euro/m2 einsparen. Das sind nur die drei pla- kativsten Beispiele aus einer Liste von 21 Vorschläge­n, die Salzburgs sechs gemeinnütz­ige Bauvereini­gungen (GBV) erarbeitet haben. Weitere Themen sind Wärmedämmu­ng, Dachabdich­tung, Schallschu­tz oder Wohnraumlü­ftung. GSWB-Chef und GBV-Landesobma­nn Christian Winterstel­ler rechnet vor: „Wenn man bei uns geförderte Mietwohnun­gen errichtet, betragen die reinen Baukosten rund 2400 Euro pro Quadratmet­er. Wenn man von der Liste einen Großteil umsetzt, käme man um rund 250 Euro oder gut 10 Prozent herunter.“Er betont, dass die Baukosten von 2005 bis 2015 um 46 Prozent gestiegen seinen – bei nur 20 Prozent Inflation. Und seit dem Baugipfel vorige Woche ist evident, dass sich die Baukosten von 2016 bis 2018 konjunktur­bedingt um weitere 20 Prozent erhöht haben.

Winterstel­ler weiß aber auch, dass die Umsetzung der Sparvorsch­läge schwierig ist: Denn viele der Önormen, Gesetze und Verordnung­en hätten ihren Sinn – etwa in puncto Energieers­parnis und damit Klimaschut­z sowie in puncto Barrierefr­eiheit: „Da braucht es eine Wertungsen­tscheidung der Politik.“Und man-

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Wie technisch aufwendig und damit

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