So würde Bauen deutlich billiger
Durch das Streichen technischer Normen könnte man um rund 10 Prozent günstiger bauen, sagen Experten. Noch hat die Politik nichts davon realisiert.
SALZBURG. Würde man für 30 geförderte Mietwohnungen nur zwei statt der derzeit vorgeschriebenen drei Lifte bauen, würde das 42.000 Euro sparen. Oder anders ausgedrückt 43 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche bzw. fast zwei Prozent der Baukosten. Würde man bei einem Balkon statt einer Stahlbetonplatte samt Fußbodenaufbau eine Fertigteilkonstruktion machen, würde man 39 Euro/m2 Wohnnutzfläche einsparen. Und würde man wie in der Steiermark Balkone ohne Brand- und Schallschutzauflagen anbauen dürfen, würde man sogar 55 Euro/m2 einsparen. Das sind nur die drei pla- kativsten Beispiele aus einer Liste von 21 Vorschlägen, die Salzburgs sechs gemeinnützige Bauvereinigungen (GBV) erarbeitet haben. Weitere Themen sind Wärmedämmung, Dachabdichtung, Schallschutz oder Wohnraumlüftung. GSWB-Chef und GBV-Landesobmann Christian Wintersteller rechnet vor: „Wenn man bei uns geförderte Mietwohnungen errichtet, betragen die reinen Baukosten rund 2400 Euro pro Quadratmeter. Wenn man von der Liste einen Großteil umsetzt, käme man um rund 250 Euro oder gut 10 Prozent herunter.“Er betont, dass die Baukosten von 2005 bis 2015 um 46 Prozent gestiegen seinen – bei nur 20 Prozent Inflation. Und seit dem Baugipfel vorige Woche ist evident, dass sich die Baukosten von 2016 bis 2018 konjunkturbedingt um weitere 20 Prozent erhöht haben.
Wintersteller weiß aber auch, dass die Umsetzung der Sparvorschläge schwierig ist: Denn viele der Önormen, Gesetze und Verordnungen hätten ihren Sinn – etwa in puncto Energieersparnis und damit Klimaschutz sowie in puncto Barrierefreiheit: „Da braucht es eine Wertungsentscheidung der Politik.“Und man-